Berlin (dts) – Glaubenspräfekt Gerhard Ludwig Müller fordert Katholiken und Protestanten auf, das Gemeinsame zu entdecken: „Heute leben wir nicht mehr im Zeitalter des Konfessionalismus, sondern im Zeitalter der Ökumene“, so Müller in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Eine größere Einheit sei notwendig. Müller warnte die Deutschen davor, im Gedenkjahr 2017 „die alten konfessionalistischen, kulturpolitischen, nationaldeutschen und antirömischen Lieder“ wieder aufzuspielen. Man müsse stattdessen „gemeinsam in einer säkularen und pluralistischen Gesellschaft Zeugnis ablegen“.
Zugleich sagte Müller, die Anerkennung des Papstes als Oberhaupt der Kirche sei Voraussetzung für die „volle Einheit“. Nach katholischem Verständnis sei diese „nur mit dem Bischof von Rom als Nachfolger Petri möglich“. Der Abendmahlskelch als Geschenk des neuen Papstes an die Protestanten sei „ein Zeichen der Hoffnung, dass der Tag komme, an dem die volle Einheit der sichtbaren Kirche erreicht ist: im Glaubensbekenntnis, in den sakramentalen Heilszeichen und in der bischöflichen Verfassung mit dem Papst an der Spitze“, so der mächtigste Deutsche im Vatikan.