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Irak: Bewaffnete Unbekannte kidnappen 18 türkische Arbeiter von ihrer Baustelle

Irakischen Offiziellen zufolge sollen am Mittwoch 18 türkische Arbeiter in Bagdad von maskierten Männern in Militäruniformen entführt worden sein.

Da es bis dato noch eine Nachrichtensperre in dieser Angelegenheit gibt, sprachen die Offiziellen unter der Bedingung der Zusicherung von Anonymität mit den Medien. Sowohl die Identität als auch die Motive der Entführer sind bis dato unbekannt.
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Bagdad (nex) – Irakischen Offiziellen zufolge sollen am Mittwoch 18 türkische Arbeiter in Bagdad von maskierten Männern in Militäruniformen entführt worden sein. Dies berichtet die Zeitung „Daily Sabah“. Die Entführten sollen bei einem türkischen Bauunternehmen beschäftigt sein, das einen Sportkomplex im Stadtteil Sadr City im Osten Bagdads errichten soll.

Die Baufirma Nurol bestätigte, dass 18 Arbeiter entführt worden seien. Die bewaffneten Entführer sollen am Mittwochmorgen die Baustelle gestürmt haben, wo die Arbeite in Wohnwägen geschlafen hatten, und diese in mehreren SUVs weggebracht haben. Da es bis dato noch eine Nachrichtensperre in dieser Angelegenheit gibt, sprachen die Offiziellen unter der Bedingung der Zusicherung von Anonymität mit den Medien. Sowohl die Identität als auch die Motive der Entführer sind bis dato unbekannt. Auf weitere Gewalttaten gibt es keine Hinweise. Auch das türkische Außenministerium bestätigte, dass 18 türkische Staatsangehörige in Bagdad entführt worden seien und dass man bezüglich des Vorfalls in stetigem Kontakt mit irakischen Behörden stehe.

Aus Sicherheitsgründen könnten jedoch noch keine Details zu den Arbeitern oder ihren Arbeitgebern bekanntgegeben werden. Die Türkei hatte jüngst damit begonnen, Luftangriffe gegen Stellungen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) durchzuführen und den USA die Nutzung eigener Militärbasen zu erlauben, um von dort aus gegen die Terroristen vorzugehen. In den frühen Jahren des irakischen Bürgerkriegs und der eskalierenden konfessionellen Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten in Bagdad während der Jahre 2006 und 2007 waren zahlreiche Entführungen zu beklagen.

Meist wurden die Leichen der Betroffenen bereits einen oder zwei Tage später aufgefunden, ein Großteil davon wies Folterspuren auf und wurde durch Kopfschüsse getötet. Seit mittlerweile mehr als einem Jahrzehnt wird Bagdad bereits von Gewalt heimgesucht, Sprengfallen, Selbstmordanschläge und Mordanschläge gehören zum Alltag in der irakischen Hauptstadt. Während auch die Praxis, Menschen zu entführen, um Lösegeld zu erpressen, über all die Jahre fortgeführt wurde, waren Entführungen in einem Umfang wie jener vom Mittwoch in den letzten Jahren eher selten geworden.