Ankara (nex) – Bei der Syrien-Koordinierungsversammlung im Ministerpräsidium in Ankara wurde unter Vorsitz des Vize-Premiers Numan Kurtulmus die Lage der syrischen Flüchtlinge in der Türkei und in Europa besprochen. Kurtulmus kritisierte die unterschiedliche Haltung europäischer Länder hinsichtlich der Aufnahme von Flüchtlingen und machte den Vorschlag, die Flüchtlinge per Flugzeug nach Europa zu schicken:
„Wenn wir erst einmal wissen, welches Land in Europa wie viele Flüchtlinge aufnehmen will, können wir die entsprechende Zahl von Flüchtlingen an diese per Flugzeug schicken.“
Kurtulmus erinnerte daran, dass die internationale Gemeinschaft sich unsensibel verhalte und äußerte sich besorgt darüber, dass man keine klare Antwort aus Europa bezüglich der in Edirne wartenden Flüchtlinge erhalten habe. Zudem brachte er die Notwendigkeit einer Sicherheitszone erneut zur Sprache. Aus den syrischen Städten Idlib und Aleppo werde eine neue Flüchtlingswelle erwartet. Diese müssten auf der syrischen Seite der Grenze empfangen und versorgt werden.
Die Türkei nahm bislang mehr als 2 Millionen Flüchtlinge auf und gab dafür 7,6 Milliarden US-Dollar aus. Von den 428.000 Flüchtlingen in Europa wurden lediglich 150.000 Asylanträge anerkannt. Auf der Flucht nach Europa kamen in den letzten fünf Jahren allein im Mittelmeer rund 6000 Menschen ums Leben.