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Ex-Box-Europameister Luan Krasniqi fordert Gerechtigkeit für Klodian

Der ehemalige albanisch-deutsche Europameister im Boxen hat in einem Facebookbeitrag für den in der vergangenen Woche durch Polizisten erschossenen Klodian Rasha Gerechtigkeit gefordert.

Luan Krasniqi (Archivfoto: Facebook)
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Tirana – Der ehemalige albanisch-deutsche Europameister im Boxen hat in einem Facebookbeitrag für den in der vergangenen Woche durch Polizisten erschossenen Klodian Rasha Gerechtigkeit gefordert.

„Gerechtigkeit für Klodian und das albanische Volk“, schrieb Luan Krasniqi unter einem Beitrag des ehemaligen kosovarischen Premierministers Albin Kurti. Krasniqi lobte Kurti für seine „Arbeit und Einsatz für Gerechtigkeit“. „Ich bin auf deiner Seite“, so Krasniqi.

Albin Kurti hatte im Zusammenhang mit der Ermordung des 25-Jährigen die Regierungen und das politische Sytem in Albanien und dem Kosovo kritisiert. Er habe die Proteste aufmerksam verfolgt und die „Jugendrevolte in Pristina in Tirana und anderen Städten Albaniens gespürt“.

„Die Jugendrevolta mag keine ausgeklügelten Reden haben, aber sie hat gesprochen und spricht klar. Zusammen mit dem anderen Phänomen, der Massenauswanderung, geben diese Revolten die Botschaft, dass Albaner diese Art von Korruptionspolitik und Wirtschaftssystem nicht mehr zusammenleben können, die Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Rückständigkeit verursacht“, mahnte Kurti.

„Wer an der Spitze der politischen und staatlichen, wirtschaftlichen und medialen Macht steht, habe jetzt „den letzten Moment zu erkennen, dass viele Dinge, die bisher falsch gemacht wurden, große Enttäuschung hervorgebracht haben“, so der ehemalige Premierminister.

„Gerechtigkeit für Klodian“, bedeute Gerechtigkeit und echte Demokratie für Albanien, betonte Kurti.

Klodian Rasha wurde am Dienstagmorgen durch die Polizei getötet, da er sich „verdächtig verhielt“ und sich nicht an die coronabedingten Ausgangssperren gehalten haben soll. Zudem habe er die vorgeschriebene Atemschutmaske nicht getragen. Einer der Polizisten habe geschossen, weil er dachte, dass der Flüchtende bewaffnet sei. Das Innenministerium habe mitgeteilt, dass in der Nähe des Opfers zudem eine Schusswaffe gefunden worden sei.

Die Demonstranten beschuldigen die Regierung, die Beweise zu manipulieren und dem Opfer die Schuld zu geben. Trotz des Rücktritts von Innenminister Sander Lleshaj am Freitag fordern die Demonstranten die Entlassung des Generaldirektors der albanischen Polizei Ardi Veliu und eine Reform der Polizei.

Einige Demonstranten randalierten in der Stadt, worauf die Polizei mit Tränengas, Wasserwerfern und Pfefferspray reagierte. Sie haben mehr als hundert Demonstranten verhaftet, darunter Dutzende von Minderjährigen. Zudem wurden auch zwei Journalisten festgenommen.

Die albanische Regierung hat der Familie von Rasha eine monatliche Rente in Höhe des Achtfachen der sozialen Mindestrente gewährt. Der Vater des Opfers wird monatlich etwa 700 € erhalten, so eine Entscheidung, die von Premierminister Edi Rama am 11. Dezember unterzeichnet wurde. Rama besuchte die Familie des Opfers am Tag vor der Entscheidung.