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Digitalisierung
Lesen wir noch? Wie Zeitungen und Zeitschriften in der digitalen Welt überleben

Der morgendliche Griff zum Smartphone ist heute so natürlich wie das Ausschalten des Weckers, denn in vielen Haushalten geschieht beides inzwischen über das gleiche Gerät.

(Symbolfoto: nex24)
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Der morgendliche Griff zum Smartphone ist heute so natürlich wie das Ausschalten des Weckers, denn in vielen Haushalten geschieht beides inzwischen über das gleiche Gerät.

Und wer schon beim Aufstehen zum Handy greift, liest vermutlich auch direkt seine Nachrichten, checkt Benachrichtigungen und scrollt, bis er so langsam wach wird. Selbst die Nachrichten kann man sich während des Kaffeekochens moderieren lassen, und schon wirkt die klassische Zeitung und selbst die früher so beliebte Zeitschrift wie ein Relikt der Vergangenheit.

Ein neues Medium für eine neue Zeit

Dass sich die Welt der Medien verändert, ist nichts Neues. Das Interesse an journalistischen Inhalten ist nach wie vor hoch, doch das Format verschiebt sich, weshalb sich eine konkrete Frage aufdrängt: Wie überleben klassische Print-Medien in einer Zeit, in der so viel nur noch digital stattfindet?

Laut aktuellen Medienanalysen lesen rund 60 % der Deutschen regelmäßig journalistische Inhalte und etwa die Hälfte davon liest digital. Die gedruckten Zeitschriften mögen an Reichweite verlieren und sogar in den Wartezimmern der Ärzte verstauben, doch die digitalen Pendants gewinnen konstant an Bedeutung. Besonders beliebt sind Wochenmagazine und Lifestyle-Titel wie das BUNTE E-Paper, das nicht gegen den digitalen Wandel anzugehen versucht und sich stattdessen elegant mit ihm weiterentwickelt.

Vom Papier zu den Pixeln

Um die traditionellen Leser nicht rücksichtslos abzuhängen, setzen viele Verlage heute auf hybride Modelle, bei denen sie weiterhin Print-Ausgaben für die Stammleser herausbringen, aber auch auf digitale Varianten für die mobilen, oft jüngeren, Zielgruppen veröffentlichen.

Ein E-Paper kann man heute genauso abonnieren wie die klassische Print-Ausgabe. Wichtig ist, dass das Ganze eine intuitive digitale Funktionalität aufbringt und mit Zoom, Suchfunktion und einem Archiv für ein angenehmes Leseerlebnis sorgen.

Zeitschriften bleiben relevant

Spannend ist, dass Leser nach wie vor auf vertrauenswürdige Printmarken setzen. Die sozialen Medien sind inzwischen zwar zum stetigen Begleiter vieler geworden, genießen dabei aber weniger das Vertrauen noch die redaktionelle Qualität, die Leser von echten Verlagen erwarten.

Bei ihnen sind die Inhalte kuratiert, statt algorithmisch gefiltert und auch das entschleunigte Erlebnis beim Lesen gefällt noch immer vielen Menschen. Und auch aus Sicht der Unternehmen, die bei den Zeitschriften werben, bleiben sie attraktiv. Sie können davon ausgehen, dass sie ihre Zielgruppe präzise erreichen und nicht einfach weggeklickt werden, wenn sie bei der falschen Person landen.

Eine Branche und ihre Herausforderungen

Und trotzdem müssen Verlage mit der Zeit gehen. Die Produktions- und Papierkosten klassischer Zeitschriften steigen und jüngere Leser konsumieren ihre Nachrichten eben lieber digital.

Wer also ein E-Paper herausbringt, seine eigene App entwickelt oder Audio-Versionen seiner Beiträge über Spotify oder Apple Music streamt, kann sein Angebot diversifizieren und auch jüngere Kunden ansprechen. Und die Digitalisierung bietet dafür auch spannende Tools, denn die künstliche Intelligenz zum Beispiel unterstützt Redaktionen inzwischen konstruktiv beim Layout, der Übersetzung und sogar in der Inhaltsplanung, was, sofern gut geprüft, Kosten sparen kann.

Eine hybride Zukunft

Das klassische Magazin verschwindet also nicht, verändert aber seine Form. Leser sehnen sich weiterhin nach Geschichten, Hintergründen und Orientierung, verlangen aber auch ein flexibel aufrufbares, digitales Erlebnis. Tradition und Moderne müssen sich dabei nicht ausschließen, denn die Zukunft gehört hybriden Modellen, die Qualität mit digitaler Bequemlichkeit verbinden.

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