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Die vollständig erneuerbaren „Smart Cities“ Aserbaidschans

Wie also funktionieren die vielbesprochenen „Smart Cities“ und könnten sie eines Tages auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen?

Flame Towers, Baku, Aserbaidschan. (Symbolfoto: Wikimedia)
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Der Kaukasus, und hier vor allem Aserbaidschan, ist normalerweise keine Region, die mit Konzepten zu erneuerbaren Energien in Verbindung gebracht wird, aber dennoch wird gerade hier ein faszinierendes neues Projekt umgesetzt, das der gesamten Welt helfen könnte, in Fragen der Energienutzung nachhaltiger zu werden.

Wie also funktionieren die vielbesprochenen „Smart Cities“ und könnten sie eines Tages auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen? Dies wollen wir hier genauer betrachten.

Weltweite Nachfrage nach Aserbaidschans Ressourcen

Nachdem viele Länder aufgehört haben, russisches Gas zu kaufen, können sich andere erdölexportierende Staaten über eine vermehrte Nachfrage nicht beklagen. Und dieser Trend ist auch in Aserbaidschan festzustellen, das auch von seiner Nähe zu Europa profitiert, das wiederum sich zuvor stark vom russischen Öl und Gas abhängig machte.

Tatsächlich haben die Europäische Kommission und Aserbaidschan Anfang dieses Jahres ein gemeinsames Abkommen unterzeichnet, in dem festgehalten wird, dass die Erdgasimporte bis 2027 verdoppelt werden sollen. Dies soll der EU helfen, ein wenig besser mit der Energiekrise fertig zu werden, denn die Abhängigkeit von russischer Energie hat bereits zu mehrfachen wirtschaftlichen Krisen geführt.

Mit Hilfe der gesteigerten Einnahmen aus diesen Deals plant Aserbaidschan den Bau diverser Smart Cities in der Region Karabach, einer Region, die kürzlich noch hartumkämpfter Schauplatz eines Krieges zwischen Aserbaidschan und Armenien war. Zwar dauert der Konflikt noch an, aber dennoch versucht Aserbaidschan, die zum Teil großflächig zerstörten Städte auf innovative Art wieder aufzubauen.

Warum erneuerbare Energie?

Es ist kein Geheimnis, dass wir uns in einer weltweiten Energiekrise befinden, denn die begrenzte Menge fossiler Brennstoffe wird bald aufgebraucht sein und schadet zusätzlich dem weltweiten Klima. Daher ist es unglaublich wichtig, die Menschheit zu sensibilisieren, mit der Nutzung erneuerbare Energiequellen zu beginnen, damit unser Planeten nicht weiter so durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe belastet wird.

Erneuerbare Energiesysteme wie Wind und Sonne sind viel umweltfreundlicher als ihre fossilen Pendants, und Länder wie Aserbaidschan, die mit viel Sonneneinstrahlung und ziemlich viel Wind gesegnet sind, sind die idealen Plätze, um diese Energien zu gewinnen.

Was sind Smart Cities?

Aserbaidschans Dörfer und Städte sollen zukünftig vollständig mit Wind- und Solarenergie betrieben werden. Und jene Siedlungsgebiete, die neu errichtet oder wiederhergestellt werden, sollen nach den innovativsten wärmetechnischen Methoden versehen werden, sodass beispielsweise die Dämmung und Isolation der Häuser bewirken soll, dass 70 % der normalerweise verbrauchten Energie eingespart wird. Alle Wohneinheiten verfügen über ein voll funktionsfähiges Solarpanel, das beispielsweise täglich 300 Liter Warmwasser liefern kann. Außerdem kann die Energie gespeichert und weiterverkauft werden. Der Ausbau eines leistungsstarken Radwegsystems steht ebenfalls am Programm der Städteplaner.

Aserbaidschans Dörfer und Städte sind erst der Anfang, aber wenn dieser Trend der intelligenten Städte auf der ganzen Welt alltäglich werden wird, so könnten auch öffentliche Einrichtungen wie Restaurants, Hotels und sogar Casinos energiesparend genutzt werden, die dann auch vollständig nachhaltig betrieben werden.

Auch diese Orte werden dann mit der gespeicherten Wind- und Sonnenenergie betrieben und sind ausreichend isoliert, um die Wärme bzw. die Kühlung im Gebäudeinneren zu halten. Das bedeutet, dass es nachhaltiger werden könnte, zum Abendessen auszugehen oder ein Casino persönlich zu besuchen, als selbst zu Hause zu kochen oder die besten Spielautomaten-Webseiten vom eignen Tablet aus zu besuchen!

Wie wird die Energie exportiert?

Die gesamte Energie, die in diesen „smart Cities“ erzeugt wird, wird für die regionalen Städte und Dörfer verwendet, aber sie wird auch in andere Teile Asiens, vor allem in die Nachbarländer, aber auch in die EU exportiert.

Aserbaidschan nutzt die Transadriatische Pipeline, die über Georgien, die Türkei, Griechenland und Albanien bis nach Italien führt. Einmal in Italien angekommen, werden verschiedene europäische Pipelines benutzt, um andere europäische Regionen zu erreichen und diese mit nachhaltiger Energie zu versorgen.

Die Pipeline wurde erst Ende 2020 in Betrieb genommen, und seit die russischen Sanktionen in Kraft sind, hat sich die Nutzung dieser Pipeline als hochrentabel gezeigt.

Welche weltweiten Auswirkungen sind zu erwarten?

Die Auswirkungen und Nebeneffekte der intelligenten Städte Aserbaidschans sind von globaler Bedeutung, denn Länder, insbesondere solche mit viel Sonnenlicht und Windkraft, werden sich von diesen Umsetzungsstrategien inspirieren lassen und ähnliche Prozesse zur alternativen Energiegewinnung starten. Dies kann und wird positive Auswirkungen auf die Welt im Allgemeinen haben!

Mahnende Worte kommen jedoch von jenen Personen, die die Tatsache kritisieren, dass diese intelligenten Dörfer und Städte vorzugsweise in der Region Karabach gebaut wurden. Dieses konfliktreiche und heftig umstrittenes Gebiet zwischen Aserbaidschan und Armenien ist und bleibt ein Krisenherd in der Region, das haben die Kriege in der letzten Zeit bestätigt. Eine weitere kriegerische Auseinandersetzung wird abermals diese Siedlungsgebiete in Mitleidenschaft ziehen.

Diese intelligenten Städte Aserbaidschans sind ein interessantes Konzept, das man in den nächsten Monaten und Jahren sicherlich im Auge behalten wird – insbesondere, da das Land versucht, seine Gasimporte bis ins Jahr 2027 zu verdoppeln.