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Türkei setzt erstmals Bayraktar Akinci Kampfdrohne gegen PKK ein

Militäroperation „Kralle Schloss“ im Nordirak: 45 mutmaßliche PKK Terroristen außer Gefecht gesetzt. Türkische Armee setzt Militäroffensive im Nordirak fort.

Die Kampfdrohne Bayraktar Akinci (Foto: Baykar)
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Ankara – Die türkische Armee setzte auch am 6. Tag ihrer Militäroperation „Kralle Schloss“ ihre Offensive gegen vermutete Stellungen der Terrororganisation PKK im Nordirak fort.

An den Luftangriffen gegen Stellungen der PKK im Nordirak waren neben F-16 Kampfflugzeugen, Kampfhubschraubern auch der Exportschlager von Baykar Technologies, die Bayraktar TB2 beteiligt. An dem Einsatz soll dem türkischem Verteidigungsministerium zufolge erstmals auch die Kampfdrohne Bayraktar Akıncı beteiligt gewesen sein. Dies sei der erste Einsatz der Kampfdrohne bei einer größeren Militäroperation.

Die Akıncı wird gelegentlich als der große Bruder der Bayraktar TB2 bezeichnet, die als eines der erfolgreichsten Kampf- und Aufklärungsdrohnen ihrer Zeit gilt und dies in Einsätzen in Syrien, Libyen und in Berg-Karabach unter Beweis stellte. Ihre Größe ermöglicht der Akıncı eine viel größere Nutzlast aufzunehmen (1.350 kg) als im Vergleich zur TB2 mit 150 kg, also das neunfache mehr an Gewicht transportieren kann.

Wie Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Freitag mitteilte, wurden seit Beginn der Anti-Terror-Operation der türkischen Armee am vergangenen Sonntagabend 45 Terroristen getötet.  Die türkische Armee habe demnach bei der Militäraktion drei gefallene Kameraden zu verzeichnen. Der türkische Staatschef verwies ferner auf die Erfolge der Spezialeinsatzkräfte bei der Operation.

Das türkische Verteidigungsministerium teilte im Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass bei der Militäroffensive im Nordirak bei einem Gefecht 6 PKK-Terroristen außer Gefecht gesetzt worden sind. Zwei der getöteten Extremisten sollen demnach an einem Angriff auf türkische Einheiten am 9. Dezember 2021 beteiligt gewesen sein, beidem drei türkische Soldaten getötet wurden.

Zwei PKK/YPG Anführer bei MIT-Operation in Syrien getötet

Bei einer Anti-Terror-Operation des türkischen Geheimdienstes MIT im syrischen Ayn el-Arab sollen zwei hochrangige Anführer der PKK/YPG durch einen gezielten Luftschlag getötet worden sein. Ein veröffentlichtes Foto zeigt einen ausgebrannten Pkw, was auf einen Luftangriff schließen lässt.

Die getöteten mutmaßlichen PKK/YPG-Anführer Rodin Abdulkadir Muhammed und Ranya Henan sollen nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu Terroranschläge auf türkische Sicherheitskräfte an der türkisch-syrischen Grenze organisiert und befohlen haben. Beide Extremisten seien für den Tod von türkischen Sicherheitskräften verantwortlich. Zivilisten seien bei der Attacke nicht zu Schaden gekommen.

Nach Recherchen der oppositionellen Zeitung Sözcü hat sich die PKK/YPG-Anführerin Ranya Henan mit zwei Leibwächtern von der syrischen Stadt Ayn el-Arab um die Mittagszeit des 20. April 2022 mit einem zivilen Fahrzeug auf den Weg gemacht, um mit anderen Terroristen an der Grenze ein Treffen abzuhalten.

Der türkische Nachrichtendienst soll Kenntnis über die Zusammenkunft der Extremisten gehabt haben und das Auto der Terroristen wurde aus der Luft observiert. Durch die nachrichtendienstliche Auswertung der Drohnenkameras waren sich das Ermittlerteam sicher, dass sich in dem Pkw die gesuchte Terroristenanführerin und zwei Leibwächter befanden.

Jetzt warteten die Beamten auf den Moment, wenn das Auto die Ortschaft verlässt, damit keine Zivilisten zu Schaden kommen. Als der Pkw durch unbewohntes Gebiet fuhr, begann der Einsatz zur Ausschaltung der Extremisten. Eine vermutlich aus einer Kampfdrohne gesteuerte Rakete mit Präzisionsmunition zerstörte das fahrende Auto und die Insassen sollen dabei ums Leben gekommen sein.

Türkische Anti-Terror-Einheiten beschlagnahmen eine Tonne der Chemikalie Ammoniumnitrat

Spezialeinsatzkräfte (JÖH) und Kommandos der Gendarmerie (Jandarma Komando) sowie Schutzkräfte haben am Freitag in Batman und Diyarbakır eine Anti-Terror-Operation gegen die PKK gestartet.

Am ersten Tag ihres Einsatzes stellten die Sicherheitskräfte in der Region Yaylak eine Tonne der Chemikalie Ammoniumnitrat sicher, die auch zum Bombenbau verwendet werden kann. Darüber hinaus wurden eine brennende Mörsermunition, eine K413-Handgranate, Lebensmittel und Hilfsgüter beschlagnahmt. An der Operation in Batman waren 1053 und in Diyarbakır 1735 Sicherheitskräfte beteiligt.

Die PKK wird von der Türkei und den USA sowie der EU als terroristische Organisation eingestuft. Sie wird für den Tod von mehr als 40.000 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, verantwortlich gemacht.

Kemal Bölge/Ankara

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