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Moskau bezeichnet Erdogan als einflussreichen Politiker

Russland würde es begrüßen, wenn die Türkei die Ukraine dazu bringen könnte, das Minsker Protokoll von 2014 umzusetzen, so Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow.

(Archivfoto: tccb)
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Moskau – Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow lobte am Mittwoch den „bedeutenden Einfluss des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in regionalen und internationalen Angelegenheiten“.

Bei einer täglichen Pressekonferenz in Moskau sagte Peskow, Russland würde es begrüßen, wenn Erdogan seinen Einfluss geltend machen könnte, um Kiew zur Umsetzung des Minsker Protokolls von 2014 zu bewegen, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu.

Diese Frage könne während des Telefongesprächs zwischen dem russischen und dem türkischen Präsidenten am Freitag angesprochen werden, fügte er hinzu.

„Wenn Herr Erdogan irgendwie seinen Einfluss nutzen kann, und dieser Einfluss ist sowohl regional als auch in vielen Aspekten der Weltpolitik absolut eindeutig, wenn er seinen Einfluss nutzen kann, um Kiew zu ermutigen, mit der Erfüllung seiner Verpflichtungen aus dem Minsker Maßnahmenpaket, den Pariser Vereinbarungen usw. zu beginnen, dann wird dies willkommen sein“, sagte der Sprecher.

Die Minsker Vereinbarungen wurden unterzeichnet, um den anhaltenden Konflikt zwischen den prorussischen Separatisten und der Kiewer Verwaltung zu beenden. Die Vereinbarungen sahen einen Waffenstillstand in der Region sowie einen Gefangenenaustausch vor und erlaubten der Kiewer Verwaltung, eine Verfassungsänderung vorzunehmen, die dem Donbass einen Sonderstatus verleihen würde. Die prorussischen Separatisten wiederum sollten ihre Waffen von der ukrainisch-russischen Grenze abziehen.

Das NATO-Mitglied Türkei hat gute Beziehungen sowohl zu Kiew als auch zu Moskau, kritisierte in der Vergangenheit jedoch wiederholt Russlands Besetzung der ukrainischen Halbinsel Krim. Angesichts des anhaltenden Separatistenkonflikts im Osten der Ukraine, der seit April 2014 mehr als 13.000 Menschen das Leben gekostet hat, sprach sich Ankara zudem für die territoriale Integrität der Ukraine aus.

Im vergangenen Monat setzte die ukrainische Armee gegen pro-russische Separatisten zum ersten Mal türkische Kampfdrohnen in der umkämpften Donbass-Region ein. Russland verurteilte den Verkauf und erklärte, dass sich seine Befürchtungen bezüglich der Entscheidung der Türkei, Kampfdrohnen an die Ukraine zu verkaufen, bewahrheitet hätten und dass die türkischen Drohnen die Situation in der Ostukraine destabilisieren könnten.

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