Izmir – Nach dem verheerenden Erdbeben in der Westtürkei konnte am Montag ein dreijähriges Kind aus den Trümmern geborgen werden.
Hierzu schreibt der türkische Katastrophenschutz Afad am Montag auf Twitter:
Nach 65 Stunden haben wir in Izmir Elif lebend aus den Trümmern gerettet. Wir sind hier, bis wir den Letzten erreicht haben
Auf TV-Bildern war die Rettung des kleinen Mädchens zu sehen. Helfer trugen das verletzte Kind in ein Krankenzelt.Die Mutter der Dreijährigen, Seher Dereli Perincek, und ihre zehnjährigen Zwillingsschwestern Ezel und Elzem Perincek, wurden 23 Stunden nach dem Beben lebend aus den Trümmern geborgen. Für ihren siebenjährigen Bruder Umut kam leider jede Hilfe zu spät. Er verlor in den Trümmern sein Leben.
„Elif packte meinen Finger […] Ich wisch den Staub von ihrem Gesicht“, sagte Feuerwehrmann Muammer Celik gegenüber Reportern nach der Rettungsaktion. Er habe sie zusammen mit einem seiner Mitarbeiter herausgeholt. Das Kind habe seinen Finger bis zum Erreichen des Erste-Hilfe-Zeltes nicht losgelassen, so Celik emotional sehr aufgewühlt.
„Dieses Kind verdient es zu leben“, so der Feuerwehrmann. „Wir haben die Hoffnung für Elif nie verloren.“
„Ich bin sehr froh. Möge Gott es ihnen (den Rettern) vergelten. Ich bin wieder mit Elif vereint, bald ist sie auch mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern vereint. Meine Gebete wurden erhört“, so die Großmutter des Kindes gegenüber Reportern.
Am frühen Montagmorgen wurde nach 58 Stunden auch eine Vierzehnjährige aus den Trümmern geboren. Insgesamt seien bisher 106 Menschen gerettet worden. Die Bergungsarbeiten dauern noch an.
Türkei-Erdbeben: Zahl der Toten steigt auf 85
Die Zahl der Toten nach dem schweren Erdbeben im Westen der Türkei ist nach Angaben der Behörden auf 69 gestiegen. Fast 1.000 Menschen sind bei dem starken Beben verletzt worden. Gebäude wurden beschädigt, Wasser trat bei einem Tsunami über die Ufer. Die türkische Katastrophenbehörde gab die Stärke mit 6,6 an, die US-Erdbebenbehörde USGS sogar mit 7. Laut der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD lag das Epizentrum in der Ägäis in einer Tiefe von 16,54 Kilometern nördlich der griechischen Insel Samos. Es handele es sich um eines der schwersten Erdbeben der vergangenen Jahre im Mittelmeerraum. Zu spüren war es auch auf dem griechischen Festland.