Libyen-Konferenz: Treffen zwischen Putin und Erdogan in Berlin
Berlin – Im Rahmen der Libyen-Konferenz in Berlin traf am Vormittag der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin zusammen.
Bei der teils öffentlichen und teils vertraulichen Unterredung sagte Erdogan: „Unsere gemeinsamen Anstrengungen haben auf dem Felde für eine gewisse Ruhe gesorgt. Jedoch werden wir die eigentlichen Früchte unserer Mühen mit dem Zusammentreffen bei der Libyen-Konferenz in Berlin ernten.“
Erdogan: „Projekte im Rahmen bilateraler, nationaler Interessen zum Abschluss gebracht“
Der Großteil des Gipfeltreffens zwischen Erdogan und Putin fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Bei der für Journalisten freien Runde sagte der türkische Präsident:
„Unser intensiver und konstruktiver Dialog und unsere mehrdimensionale Kooperation hat eine enorme Bedeutung für die Lösung der Probleme in unserer gemeinsamen Region und Nachbarschaft. Das Jahr 2019 haben wir für die bilateralen Beziehungen [zwischen Russland und der Türkei] gut genutzt. Wir haben das Raketenabwehrsystem S-400 trotzt großen Drucks vorangebracht und im Rahmen unserer nationalen Interessen zum Abschluss gebracht.“
Erdogan sagte ferner, dass das Pipline-Projekt „Turkish Stream“ oder das Nuklearreaktorprojekt Akkuyu wichtige strategische Entwicklungen in den türkisch-russischen Beziehungen einnähmen.
Putin: „Haben gelernt, Gemeinsamkeiten und Kompromisse zu finden“
„Sehr geehrter Herr Präsident, mein verehrter Freund, ich bin glücklich darüber, dass ich Sie erneut treffe. Wir waren alle erfreut über den gemeinsamen Gipfel am 8. Januar und die Führung in Istanbul. Wir haben zudem an der Eröffnungszeremonie des Projekts „Turkish Stream“ teilgenommen und denken, dass das Projekt sowohl für unsere beiden Staaten als auch für die europäischen Länder eine sehr wichtige Entwicklung darstellt“, sagte Putin.
Der russische Präsident wies zudem auf die Kooperation zwischen beiden Staaten hin und sagte: „Unser auf allen ebenen stattfindender Dialog ist konstruktiv, arbeits- und sachorientiert. Wir haben gelernt, Gemeinsamkeiten und Kompromisse zu finden.“
Putin sagte, dass beide Staaten in regionalen Fragen wie beim Thema Syrien, Iran oder Libyen wichtige Schritte unternommen und in Istanbul beide libyschen Konfliktparteien zur Waffenruhe aufgerufen hätten. Trotzt einiger Zwischenfälle sei der russische Präsident glücklich, dass die Konfliktparteien der Waffenruhe zugestimmt hätten und sich auch daran hielten. Aufgrund dieser Umstände sei es überhaupt zur heutigen Libyen-Konferenz in Berlin gekommen.
„Sowohl auf libyscher als auch auf europäischer Seite seien aufgrund der Vorfälle in dem Bürgerkriegsland alle Parteien tief besorgt“, so der russische Präsident.
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