Start Panorama Ausland Afghanistan Save the Children warnt vor Abzug der deutschen Polizeimission aus Afghanistan

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Save the Children warnt vor Abzug der deutschen Polizeimission aus Afghanistan

Die Kinderrechtsorganisation Save the Children warnt vor einem kompletten Abzug der deutschen Polizeimission aus Afghanistan infolge des Anschlags auf die Bundespolizei in Kabul.

(Symbolfoto: pixa)
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Die Kinderrechtsorganisation Save the Children warnt vor einem kompletten Abzug der deutschen Polizeimission aus Afghanistan infolge des Anschlags auf die Bundespolizei in Kabul.

„Die Forderung, die deutschen Beamten abzuziehen, ist im ersten Moment nachvollziehbar. Doch sie wäre das falsche Signal“, sagt Susanna Krüger, Geschäftsführerin von Save the Children. „Wir dürfen die vielen Afghanen, die sich eine bessere Zukunft wünschen, nicht im Stich lassen. Gerade weil sich die Sicherheitslage im Land so sehr verschlechtert hat, müssen wir afghanische Sicherheitskräfte weiter unterstützen.“

„Ich war während des ersten Anschlags auf das Büro der deutschen Polizeimission Anfang September selbst in Kabul“, berichtet Susanna Krüger. „Die Situation vor Ort ist beängstigend und ich habe Hochachtung vor allen, die unter Aufgabe ihres Privatlebens dazu beitragen, die Situation im Land zu verbessern – sei es in humanitären Projekten oder bei der Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte. Beides ist wichtig: Ohne die Anwesenheit von Sicherheitskräften könnten internationale Organisationen in Afghanistan nicht arbeiten.“

„Die Aufgabe der internationalen Staatengemeinschaft ist noch lange nicht erledigt“, sagt Krüger weiter. „Die humanitäre Situation ist katastrophal, vor allem für die Kinder. 3,7 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule. Zwei Millionen Kinder unter 5 Jahren sind mangelernährt. Viele Kinder müssen arbeiten, um zum Lebensunterhalt ihrer Familie beizutragen. Die humanitäre Hilfe muss deutlich erhöht werden, damit diese Kinder eine Zukunft haben – und damit das Land überhaupt Frieden und Stabilität erreichen kann. Das geht aber nur, wenn auch die Sicherheitskräfte weiter unterstützt werden.“