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Kosovos scheidender Premier Haradinaj: Serbien sollte Wiedergutmachungszahlungen leisten

Kosovos scheidender Premierminister Ramush Haradinaj sagte in einem Gespräch mit kosovarischen Medien, dass die 100-prozentigen Strafzölle auf serbische Waren nicht abgeschafft sondern ganz im Gegenteil gestärkt werden sollten.

(Archivfoto: AA)
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Pristina – Kosovos scheidender Premierminister Ramush Haradinaj sagte in einem Gespräch mit kosovarischen Medien, dass die 100-prozentigen Strafzölle auf serbische Waren nicht abgeschafft sondern ganz im Gegenteil gestärkt werden sollten.

Die Zölle seien ein Instrument zur Schaffung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen dem Kosovo und Serbien und der Erlangung einer gegenseitigen Anerkennung. Es „sei eine Anomalie“, dass Serbien dem Kosovo Forderungen stelle. Dabei müsste der Kosovo Forderungen stellen, wie etwa die Anerkennung der Unabhängigkeit, Wiedergutmachungszahlungen, sowie eine Entschuldigung, zitiert die kosovarische Tageszeitung Koha den scheidenden Premier.

Er nahm auch zu den Kritiken Stellung, die Koalition ohne Vorankündigung aufgelöst zu haben. Er habe seine Absichten den Koalitionspartnern nicht mitteilen können, weil er „nicht wollte, dass die Nachricht an (Serbiens Präsident. Anm. Red.) Vucic übermittelt werde“.

Im August hatten mehrere Parteien des Kosovo Neuwahlen gefordert, nachdem Regierungschef Ramush Haradinaj seinen Rücktritt angekündigt hatte. Er hatte seine Entscheidung mit einer Vorladung vor ein Sondergericht zur Ahndung von Kriegsverbrechen begründet.  Während des Kosovo-Krieges war Haradinaj Befehlshaber der Widerstands-Organisation UCK.

Ein Sondertribunal in Den Haag hat ihn wegen seiner Rolle bei dem Aufstand gegen die serbischen Streitkräfte 1998-99 als Verdächtiger für Kriegsverbrechen vorgeladen.

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