Johannesburg – Die Anglikanische Kirche Südafrikas mit ihren 4,5 Millionen Anhängern, hat in einer Mitteilung bekannt gegeben, dass sie sich der Boykottbewegung BDS, gegen die illegale Besatzung Israels der Westbank, angeschlossen hat.
In einer verbindlichen Resolution fordert die Kirche ausdrücklich die Unterstützung der Boykottbewegung BDS gegen den israelischen Staat „bis zum Ende ihrer Besetzung Palästinas“.
„Die Situation im Heiligen Land verlangt die Aufmerksamkeit der christlichen Kirche. Gerade deshalb, weil dort der Ort ist, an dem Jesus der Christus dort geboren, gelebt und gekreuzigt wurde sowie auferstanden ist. Der gegenwärtige politische Nationalstaat Israel und das Israel in der Bibel, sie sollten nicht miteinander verwechselt werden….“, so Bischof Luke Pato.
Palästinensische Christen betonen immer wieder, dass sie zusammen mit allen Palästinensern das gleiche Leid unter dem israelischen Regime der Apartheid teilen.
„Israel will die christliche Dimension der palästinensischen Frage verbergen [….]. Es versucht, diesen Konflikt als jüdisch-muslimischen Religionskonflikt darzustellen, und es versucht auch, die christliche Position zu neutralisieren. Israel ist daher von den wachsenden christlichen Stimmen irritiert, die zur palästinensischen Frage erhoben werden“, so Erzbischof Theodosios Atallah Hanna.
Kirchen auf der ganzen Welt machen Israel zunehmend für seine Verletzungen des Völkerrechts verantwortlich. Zu den Kirchen, die in den letzten Jahren einen BDS-Boykott gegen Israel oder ähnliche Maßnahmen beschlossen haben, gehört die United Congregational Church of Southern Africa, abgekürzt UCCSA, mit über 500.000 Mitglieder, die Episkopalkirche in den USA mit zwei Millionen Anhängern, die Mennonitenkirche der USA, die Presbyterianische Kirche der USA, die Vereinigte Methodistische Kirche, die Vereinigte Kirche Christi, Quäker, Unitarische Universalisten, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika, der über eine Million Mitglieder umfassende Rat der Afrikanischen Unabhängigen Kirchen (CAIC) und der Generalrat der Weltgemeinschaft der Reformierten Kirchen (WCRC), der über 80 Millionen Christen vertritt.
Im März dieses Jahres gaben amerikanische und südafrikanische christliche Führer, die Kirchen mit über 50 Millionen Mitgliedern vertraten, eine gemeinsame Erklärung ab. Darin drängten sie auf die Option des „wirtschaftlichen Drucks“ auf Israel als gewaltfreie Maßnahme sowie Israel für seine Verletzungen des Völkerrechts verantwortlich zu machen.
Die im Jahre 2005 gegründete BDS-Bewegung (Boykott, Divestment and Sanctions/ Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) ist eine internationale soziale Bewegung, die nach eigenen Angaben Israel durch Boykottaufrufe und andere Kampagnen dazu bewegen will, die Besetzung Palästinas zu beenden, den palästinensischen Bürgern Israels volle Gleichberechtigung zu gewähren und den palästinensischen Flüchtlingen und deren Nachkommen die Rückkehr in ihre frühere Heimat und zu ihrem Eigentum ermöglichen.
Israel vertritt die Auffassung, dass das Ziel des BDS die Zerstörung des Landes sei und sieht in der Bewegung eine ernstzunehmende Bedrohung.
Zum Thema
– BDS-Bewegung –
Studenten der Universidad de Chile für Israel-Boykott
Die Studierendenvereinigung der juristischen Fakultät der Universidad de Chile hat eine Resolution für Boykott, Desinvestition und Sanktionen (BDS) gegen Israel beschlossen.