Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) hält den Umgang der Bundesregierung mit China in Bezug auf den Konflikt mit der Demokratiebewegung in Hongkong für zu rücksichtsvoll.
Mit Blick auf Pekings Protest gegen das Treffen von Außenminister Heiko Maas (SPD) und dem Hongkong-Aktivisten Joshua Wong in Berlin sagte Merz der Düsseldorfer „Rheinischen Post“: „Chinas Umgang mit Joshua Wong und Deutschland ist ein Vorgeschmack darauf, was geschieht, wenn wir uns politisch weiterhin so defensiv verhalten.“
Merz forderte eine deutliche Reaktion der Bundesregierung auf die Kritik des chinesischen Botschafters, der den Austausch von Maas und Wong einen „Zwischenfall“ genannt und negative Konsequenzen für die deutsch-chinesischen Beziehungen angedroht hatte.
„Am Umgang mit der Freiheitsbewegung in Hongkong entscheidet sich, ob wir auch im weiteren Verlauf des 21. Jahrhunderts hier so frei leben wie in den letzten 70 Jahren“, sagte Merz zu einem möglicherweise wachsenden Einfluss Chinas auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner.
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– Berlin –
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