Konya (nex) – Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des polnischen Nationalen Wissenschaftszentrum, haben Europäer ihren Ursprung in Anatolien.
DNA-Untersuchungen von Menschenknochen aus der Jungsteinzeit die in beiden Regionen gefunden wurden, wiesen genetische Ähnlichkeiten auf. Bei dem Ausgrabungsort in Anatolien handelt es sich um Catalhöyük. eine neolithische Siedlung in der Provinz Konya. Nach der Auffassung vieler Wissenschaftler handelt es sich um die älteste Stadtkultur der Welt. Sie wird auf den Zeitraum zwischen 7.00 und 5.700 v. Chr. datiert und hatte mehrere tausend Einwohner.
Der türkische Archäologe Prof. Dr. Mehmet Özdogan vertritt bereits seit vielen Jahren die These, dass die europäische Kultur und auch Menschen ihren Ursprung in Anatolien haben. In einem Gespräch mit der Hürriyet sagte der Wissenschaftler:
„Wir haben diese These bereits mit archäologischen Studien bestätigt. Es war offensichtlich, dass es hier eine Interaktion mit Europa durch Migration, kulturelle Einflüsse und Eheschließungen gab. Die DNA-Ergebnisse bestätigen die archäologischen und wissenschaftlichen Daten. Die Migrationswelle begann um 7.400 v. Chr. und dauerte einige tausend Jahre“.
Unter Bezugnahme auf eine wissenschaftliche Veröffentlichung der Nature, berichtete kürzlich der Nachrichtensender BBC zudem, dass das weltberühmte Stonehenge von Migranten aus Anatolien gebaut worden seien.
Forscher hätten hierfür die DNA, die aus jungsteinzeitlichen menschlichen Überresten aus ganz Großbritannien extrahiert wurden, mit denen von Ur-Bewohnern Anatoliens verglichen. Auch hier seien genetische Ähnlichkeiten entdeckt worden. Diese Bevölkerungsgruppen hätten Großbritannien etwa 4.000 v. Chr erreicht, berichtet BBC weiter. Die Migration nach Großbritannien war nur ein Teil einer allgemeinen, großen Auswanderung der Menschen aus Anatolien seit etwa 6.000 v. Chr. Sie hätten unter anderem auch die Landwirtschaft in Europa eingeführt.