Kramfors (nex) – Mark Collins, einem schwedischen Politiker der rechten Partei “Sverigedemokraterna” (Die Schwedendemokraten), die nicht gerade für ihre Migrantenfreundlichkeit bekannt ist, droht für seinen Vorschlag, in seiner Stadt eine Moschee bauen zu wollen, ein Parteiausschluss.
Collins hatte vorgeschlagen, eine Moschee und ein Kulturzentrum zu bauen, um die Stadt für Flüchtlinge attraktiver zu machen.
„Wer soll sonst noch hierher kommen?“, sagte er. „Die einzige Gruppe in Schweden, die mobil ist, ist die Einwanderergemeinschaft. Sie sind sehr geschäftstüchtig, und das ist es, was wir brauchen, denn es gibt viele Möglichkeiten hier oben, aber es gibt einfach nicht genug Menschen“, so der Politiker zu der schwedischen Lokalzeitung „The Local„. Dies sei der einzige Weg, den „Niedergang seiner Stadt“ zu stoppen.
„Meine Idee ist, dass, wenn man eine Moschee und ein Kulturzentrum hat, dies das Verantwortungsbewusstsein der Muslime für unsere Stadt und das Gebiet fördert“, so der rechte Politiker.
„Hoffentlich werden wir viele von ihnen dazu bringen, zu kommen und zu bleiben.“ Die Stadt verliere jährlich etwa 100 Menschen, während die Provinz Västernorrland als Ganzes bis zu 500 Bürger pro Jahr verliere. Selbst die Flüchtlinge, die nach der Krise 2015 in der Gemeinde untergebracht waren, seien so schnell wie möglich nach Süden gezogen, beklagt Collins.
„Sie sind auch gegangen, und ich kann es ihnen nicht verübeln. Sie sind sehr kosmopolitisch und das ist der Teil des Problems. Sie sind sehr sozial und wollen nicht in einer Berghütte sitzen und zusehen, wie Schneeflocken fallen.“ Collins zog 1974 aus den Vereinigten Staaten nach Schweden, woraufhin er eine Ausbildung zum Tierarzt absolvierte und eine Klinik in Borrby, Skåne, gründete, berichtet „The Local“ weiter.
Vor zwei Jahren habe er seine Klinik nach Kramfors verlegt, damit er und seine schwedische Frau in der Nähe ihres Sohnes sein konnten, der in der Kleinstadt als Arzt praktiziere. Bald darauf wurde er von den Schwedendemokraten eingeladen, bei den Ratswahlen zu kandidieren.
„Es war die einzige Party, die ich während des großen Einwanderungsansturms als ehrlich empfand. Die Propaganda, die Zensur. Es gab all das hinter den Kulissen, und es gab keine offene Debatte darüber, wie in Dänemark und Norwegen“, so Collins weiter. Die Schwedendemokraten müssten jetzt jedoch eine „zukunftsorientierte Partei“ werden.
„Sie haben die Debatte über die Einwanderung verloren. Sie (die Immigranten) sind hier. Also können wir nicht einfach nur rumsitzen und darüber jammern“, sagte er. Sein Vorschlag sei in der Partei allerdings nicht so gut angekommen: „Ich habe im Internet gelesen, dass ich rausgeschmissen werde.“