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Taiwans Außenministerium verurteilt Menschenrechtsverletzungen in China

Taiwans Außenministerium hat in einem Tweet die Menschenrechtslage Chinas verurteilt. 

(Foto: pixa)
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Taipeh (nex) – Taiwans Außenministerium hat in einem Tweet die Menschenrechtslage Chinas verurteilt.

„Die Unterdrückung religiöser und ethnischer Minderheiten in China, ist moralisch falsch und verstößt gegen Artikel 1.3 der UN-Charta. Es ist unvorstellbar, wie China mit seinen eigenen Bürgern umgeht“, so Taiwans Außenministerium in einem Tweet am Montag.

Das Ministerium teilte dabei einen Bericht des US-Nachrichtenkanals CNN über die Erlebnisse der Uigurin Mihrigul Tursun in einem chinesischen Konzentrationslager, in der mehrheitlich von muslimischen Uiguren bewohnten autonomen Xinjiang-Region. Es wird von 14 Quadratmeter großen Zellen mit bis zu 30 Insassen berichtet. Um schlafen zu können, habe abwechselnd die Hälfte der Insassen stehen müssen. Es habe nur eine Toilette gegeben und so gut wie keinerlei Waschgelegenheit. Die Zellen seien durch Kameras total überwacht. Gespräche unter den Gefangenen seien verboten gewesen und mit dem Wärtern war nur die chinesische Sprache erlaubt.

Durch die mangelnde Nahrung waren die Personen allesamt unterernährt, so die Aussagen. Regelmäßig wurden zwangsweise Medikamente verabreicht, die zu psychischer Benommenheit und zum Ausbleiben der Menstruation führten. Viele jüngere Frauen verloren den Verstand, schlugen ihren Kopf gegen die Wand oder beschmierten Sie mit Kot. Sie wurden von den Wärtern entfernt.

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Laut Menschenrechtsorganisationen halte China eine unglaublich große Zahl von Personen der weitgehend muslimischen Minderheit in über den ganzen Nordosten verstreuten sogenannten Umerziehungslagern gefangen. Bis zu einer Million, etwa sieben Prozent der muslimischen Bevölkerung in der chinesischen Region Xinjiang, sind nach Experten der Vereinten Nationen jetzt in einem sich erweiternden Netzwerk von „politischen Umerziehungslagern“ eingesperrt. Der volle Umfang des Internierungssystems war lange Zeit deswegen im Dunkel, weil viele Uiguren sich fürchteten auszusagen.

Menschenrechtsorganisationen berichten über Folter und massiver Gewalt gegenüber den Inhaftierten. Nachdem China die Existenz dieser Lager zunächst lange Zeit leugnete, gab man sie dann doch zu, betonte aber, dass dies Lagerstätten seien, in denen „berufliche Bildung erworben, die chinesische Sprache erlernt und zu Extremismus neigende Personen durch Umerziehung wieder in die Gesellschaft eingegliedert“ würden.

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