Riad (nex) – Wie TRT WORLD berichtet, haben Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate mithilfe einer israelischen Spionagesoftware eine Reihe von Cyber-Angriffen auf politische Dissidenten ausgeführt.
Satiriker Ghanem Almasarir, Menschenrechtsaktivist Yehia Assiri und Aktivist Omar Abdulaziz seien unter den Betroffenen. Allesamt standen in engem Kontakt mit dem ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi.
Jamal Khashoggi sei ebenfalls mit der Spionagesoftware „Pegasus“ der israelischen Netzsicherheitsfirma NSO Group ausgespäht worden, behauptete Edward Snowden. (NEX24 berichtete)
„Pegasus“ ermögliche dem Nutzer das Smartphone der Zielperson zu hacken und Zugang zum E-Mail-Verkehr zu ermöglichen, WhatsApp und SMS Nachrichten zu lesen, Telefongespräche mitzuhören und sogar über das Mikrofon und die Kamera des Handys die Zielperson direkt zu bespitzeln.
Dadurch, dass „Pegasus“ vom israelischem Verteidigungsministerium als Waffe eingestuft wird, sei es laut TRT WORLD nicht möglich gewesen für den saudischen Intelligenzapparat das Programm ohne die Einwilligung des israelischen Verteidigungsministeriums zu erwerben.
Dies offenbare, dass das Auftauen der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel früher begonnen habe, als bislang vermutet. Saudi-Arabien habe die Software Mitte 2017 erworben, nur wenige Monate vor der „Säuberungsaktion“ in Saudi-Arabien in der politische Gegner Prinz Salmans unter dem Vorwand der Korruption ihrer Ämter enthoben und verhaftet wurden.
Yehia Assiri äußerte sich zu den Vorfällen in einem Telefoninterview mit dem MiddleEastEye.
Der Aktivist und ehemalige Luftwaffenoffizier sagte, dass „Regierungen die sich solcher Technologie bedienen Angst vor etwas haben und keinen Respekt für Menschenrechte“. Ebenfalls zeige es wie heuchlerisch diese Regierungen seien.
„Öffentlich bekunden sie ihre Abneigung gegenüber Israel, aber im Geheimen benutzen sie ihre Technologie um Aktivisten auszuspähen und sie später als Verräter brandmarken zu können“, so Assiri.