Riad (nex) – Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur SPA hat die saudische Führung im Zuge einer Antikorruptionskampagne elf Prinzen und zahlreiche frühere Regierungsminister festnehmen lassen.
„Einige schwache Seelen“ hätten ihre Interessen über die Interessen der Öffentlichkeit gestellt, um „illegal Gelder anzuhäufen“. hieß es in einer offiziellen Erklärung.
Zudem seien zahlreiche Regierungspolitiker und ranghohe Militärs entlassen worden. Laut SPA wurden unter anderem der Wirtschaftsminister, der Minister für die Nationalgarde und der Kommandeur der Marine abberufen.
Wie der US-Nachrichtensender CNBC berichtet, befindet sich unter den Betroffenen auch der Milliardär Prinz Al-Walid bin Talal. Bin Talal, der Vorsitzender der Investmentgesellschaft Kingdom Holding Company ist und Holdings in einer Reihe internationaler Unternehmen, unter anderem Twitter und Citigroup besitzt, zählt zu den reichsten Menschen im Nahen Osten.
Beobachter vermuten hinter den Entlassungen den saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman. Er leitet eine kürzlich geschaffene Anti-Korruptions-Kommission. Erst vor wenigen Monaten wurde Mohammed von seinem Vater, König Salman, zu dessen künftigen Nachfolger ernannt.
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