Osnabrück (nex) – Rückrufe, Massenentlassungen, Lieferprobleme: Tesla hat gegenwärtig mit einer Negativserie zu kämpfen. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ warnte Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer allerdings vor einer Überinterpretation. Rückrufe seien nichts Besonders.
„So etwas ist fast ,üblich‘ in der Autoindustrie“, verwies der Direktor des Automotive-Centers der Universität Duisburg-Essen auf andere Fälle der Branche. Auch die Verzögerung bei der neuen, auf den Massenmarkt zielenden Tesla-Baureihe habe vorerst nichts zu bedeuten. „Die Lieferprobleme sind ärgerlich, aber eigentlich bei Elon Musk schon immer erwartet. Noch keine seiner Ankündigungen wurden in ihren Zeitplänen eingehalten“, erklärte Dudenhöffer.
„Musk kämpft wie ein Löwe“
Was die Kündigungen von mehreren Hundert Top-Mitarbeitern angehe, passten sie zum Chef des kalifornischen E-Auto-Herstellers. „Dass Musk ein harter Hund ist, der nicht immer eine ,Wohlfühl-Atmosphäre‘ verbreitet, ist keine Überraschung“, meinte der Professor für Betriebswirtschaftslehre. „Alle drei Meldungen werfen Tesla nicht aus der Bahn“, sagte Dudenhöffer.
„Aber – und das ist wichtig – Tesla muss bis 2020 in stabile, feste Gewinne wachsen, denn dann endet sein Monopol und es gibt von Audi, Porsche, Jaguar/Landrover, Daimler, BMW und Volvo eine ganze Flotte an Wettbewerbsfahrzeugen.“
Teslas Uhr laufe. „Aber Musk ist es gewohnt gegen die Uhr zu arbeiten. Deshalb kämpft er wie eine Löwe“, riet Dudenhöffer auch hier zu einer gelassenen Betrachtung.