Hamburg (nex) – Wie die Konkurrentinnen Maria Scharapowa bei ihrer Rückkehr auf die WTA-Tour in Stuttgart nach verbüßter Dopingsperre empfangen werden, kümmert die 30-Jährige nach eigener Aussage wenig:
„Das ist meine geringste Sorge. Daran habe ich keinen einzigen Gedanken vergeudet. Ich weiß, dass ich in meinem Bereich respektiert werde. Ich sehe es, wie sie gegen mich spielen“, erklärte Scharapowa im großen Exklusiv-Interview mit dem Hamburger Magazin stern, das am Donnerstag erscheint.
Am 26. April wird die fünffache Grand-Slam-Siegerin ihr erstes offizielles Match seit erzwungener Auszeit beim Porsche-Grand-Prix bestreiten. Dass sie vom Veranstalter hierfür mit einer Wildcard ausgestattet wurde, hatte unter anderem bei der Weltranglisten-Ersten Angelique Kerber für Irritationen gesorgt.
Heftige Kritik übte Scharapowa am Internationalen Tennisverband und nahm dabei besonders dessen Anti-Doping-Chef Stuart Miller ins Visier. Miller habe sie im Oktober 2015 nicht ausreichend auf die neuen Dopingbestimmungen hingewiesen, obgleich ihm und der ITF bekannt gewesen sei, dass die von Scharapowa konsumierte Substanz Meldonium neu auf die Dopingliste rücken würde.
„Er wollte nichts wissen. Und das ist für mich der Beweis, dass er seinen Job nicht ordentlich gemacht hat. Sie sollten bei der ITF dafür sorgen, dass ihre Athleten über die neuen Dopingbestimmungen unterrichtet sind. Ich habe meinen Teil der Verantwortung öffentlich übernommen, aber es gab auch andere Leute, die Maßnahmen hätten ergreifen können. Und die bei der ITF gehörten dazu“, erklärte Scharapowa., der es nach eigener Aussage vor allem am Anfang „unglaublich schwer“ gefallen sei, die Dopingangelegenheit zu akzeptieren. „Ich habe mich sehr klein und verletzlich gefühlt.“
Scharapowa war bei den Australian Open im Januar 2016 positiv auf Meldonium getestet worden, nachdem sie missachtet hatte, dass die von ihr jahrelang eingenommene Substanz zum 1. Januar 2016 auf die Dopingliste gerückt war. Die Russin war von der ITF zunächst zu einer Sperre von zwei Jahren verurteilt worden. Sie focht diese vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS an und erwirkte eine Reduzierung auf 15 Monate.
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