Start Panorama Ausland Das Leid der Flüchtlingskinder Schweden: Flüchtlingskinder zur Prostitution gezwungen

Das Leid der Flüchtlingskinder
Schweden: Flüchtlingskinder zur Prostitution gezwungen

In Skane wurden laut der schwedischen Tageszeitung Sydsvenskan 32 Fälle von zur Prostitution gezwungenen Flüchtlingskindern festgestellt. Der Skandal wurde von in Flüchtlingsunterkünften arbeitendem Personal, der schwedischen Einwanderungsbehörde und Sozialdiensten aufgedeckt.

(Foto: AA)
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Dortmund (nex) – Schwedische Medien berichten von einem Verdacht, dass mehrere verwaiste Flüchtlingskinder in Unterkünften zur Prostitution gezwungen werden.
Berichten zufolge erklärte der in der südschwedischen Provinz tätige Polizeikommissar Mattias Sigfridsson, dass die Ermittlungen anlässlich der Behauptungen beschleunigt worden seien.
Die Tageszeitung Sydsvenskan berichtete am 9. August, dass etwa 15 Kinder nachts aus ihren Zimmern in einer Unterkunft verschwänden und am nächsten Morgen mit Wertgegenständen wie Golduhren und Geld wieder zurückkämen. „Das waren die Momente, in denen wir misstrauisch wurden“, erklärte Kristina Rosen, die Projektkoordinatorin der Asylunterkunft gegenüber Sydsvenskan und fügte hinzu: „Die Kinder bekommen seltsame Anrufe in der Asylunterkunft. So treten sie mit den Kunden in Kontakt. Dann gehen sie raus und kommen Stunden später mit Wertgegenständen zurück.“
 Eine weitere Tageszeitung, Aftonbladet, schrieb ebenfalls über unbeaufsichtigte Flüchtlingskinder, die in der Küstenstadt Malmö sexuell ausgebeutet würden. Viele Fälle, die der Polizei gemeldet würden, blieben ohne Schuldspruch.
In Skane wurden laut Sydsvenskan 32 Fälle von zur Prostitution gezwungenen Flüchtlingskindern festgestellt. Der Skandal wurde von in Flüchtlingsunterkünften arbeitendem Personal, der schwedischen Einwanderungsbehörde und Sozialdiensten aufgedeckt.
Ein anderes Problem stellen für Schweden die verheirateten Flüchtlingskinder aus Syrien dar. So kamen nach Angaben eines Kinder-Ombudsmanns im vergangenen Jahr 132 syrische im minderjährigen Alter verheiratete Flüchtlinge ins Land, deren Ehen von den Behörden anerkannt wurden, obwohl das Mindestheiratsalter in Schweden 18 Jahre beträgt.

„Die Gerichte sollten diese Kinderehen nicht genehmigen“, erklärte Kinder-Ombudsmann Ola Nilsson am gestrigen Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu und fügte hinzu, dass das schwedische Jugendamt versuche, minderjährige verheiratete Flüchtlinge unter Schutz zu stellen.
Nilsson erzählte, dass in 80 Gemeinden 132 verheiratete Flüchtlinge ermittelt worden seien, deren Alter bei unter 18 Jahren liege. Die Paare hätten Heiratsdokumente aus ihrem Herkunftsland vorgelegt.