Köln (ots) – Mit insgesamt fast sechs Stunden Berichterstattung in den Hauptnachrichten der vier großen deutschen Fernsehsender war der Amoklauf eines 18-jährigen Schülers in München das Top-Nachrichtenthema des Monats Juli. Auf den Plätzen 2 und 3 lagen die Fußball-Europameisterschaft und der Putschversuch in der Türkei. In weiterem Abstand folgten der Terroranschlag in Nizza, Brexit, US-Wahlkampf sowie Polizeigewalt und Polizistenmorde in den USA.
Der Umfang der Berichterstattung über den Münchener Amoklauf in den Hauptnachrichtensendungen (353 Minuten) kam vor allem auch durch verlängerte Ausgaben der „Tagesschau“ und besonders von „RTL aktuell“ am Tag der Tat zustande. „heute“ im ZDF und die „Sat.1 Nachrichten“ berichteten in deutlich geringerem Umfang, bei diesen Sendungen belegte der Amoklauf auch nicht den ersten Platz unter den Top-10, sondern lediglich Platz 3 bzw. 4. In „heute“ war stattdessen der Putschversuch in der Türkei das Topthema, in den „Sat.1 Nachrichten“ die Fußball-EM.
Bei den beiden Nachrichtenmagazinen von ARD und ZDF war ebenfalls der Amoklauf in München das Thema Nr. 1, allerdings mit deutlich unterschiedlicher Gewichtung. Die „Tagesthemen“ berichteten mit 226 Minuten mehr als doppelt so umfangreich wie das „heute-journal“ (94 Minuten).
Bundeskanzlerin Angela Merkel führt mit 128 Auftritten erneut die Top-20 der am häufigsten in den Fernsehnachrichten präsenten deutschen Politiker an. Vor allem wegen des Topthemas Amoklauf ist der bayerische Innenminister Joachim Herrmann relativ weit oben in der Liste zu finden (Rang 4 mit 47 Auftritten).
Das Topthema Amoklauf mit seiner außergewöhnlich starken Beachtung vor allem durch ARD und RTL führte im Juli in der Themenstruktur der Fernsehnachrichten zu vergleichsweise hohen Anteilen an Kriminalitätsthemen. Mit 29 Prozent überstieg der Themenbereich Kriminalität bei „RTL aktuell“ sogar deutlich die Politikberichterstattung