Türkei begeht 66. Europatag
Ankara (nex) – „Der Europatag ist von großer Bedeutung, um die gegenwärtige Situation Europas zu verstehen und seine Zukunft zu planen“, so Erdogan in einem schriftlichen Statement zum Europatag.
Er hoffe, dass die EU-Beitrittsverhandlungen mit seinem Land beschleunigt würden. Ankara begann im Oktober 2005 mit den intensiven Beitrittsverhandlungen.
Die Türkei begehe seit dem Beginn ihrer EU-Beitrittskandidatur im Jahr 1999 den 9. Mai als Europatag, so Erdogan.
Erdogan wies darauf hin, dass die EU ihr Versprechen bezüglich des visafreien Reisens türkischer Staatsbürger einhalten sollte.
In der vergangenen Woche hatte die EU-Kommission die Aufhebung der Visabestimmungen für türkische Staatsbürger innerhalb des Schengen-Raums vorgeschlagen.
Jedoch hatte die EU als eines von fünf noch zu erfüllenden Kriterien verlangt, dass Ankara seine Anti-Terrorgesetze ändern solle, um die zugesagte Visafreiheit für türkische Staatsangehörige zu erhalten – ein Ansinnen, das Erdogan kritisierte.“Wir gehen unseren Weg, geh Du Deinen Weg”, sagte Erdogan am vergangenen Freitag in Istanbul an die Adresse der EU.
Am gestrigen Montagmorgen nutzte der EU-Minister den 66. Jahrestag des Paktes, der zur Gründung der EU führte, als Gelegenheit, hervorzuheben, dass Ankara dazu bestimmt sei, ihre Beziehungen mit dem europäischen Kontinent voranzubringen.
In einem Statement zum Europatag lobte der türkische EU-Minister Volkan Bozkir die Europäische Union als „eines der wichtigsten Friedensprojekte und zwar nicht nur in unserem Zeitalter, sondern möglicherweise in der gesamten Geschichte der Menschheit, das das geteilte europäische Kontinent einte.“
Am Europatag wird der Schumann-Erklärung aus dem Jahr 1950 gedacht, die die Bildung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, bestehend aus Frankreich, Westdeutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg, vorschlug. Somit wurde die erste europäische Wirtschaftsunion im Nachkriegseuropa gegründet.
Bozkir betonte: „Die Europäische Union ist seit ihrer Gründung eine Quelle der Hoffnung und Inspiration nicht nur für die Menschen Europas, sondern auch für die internationale Gemeinschaft. Die Türkei ist vollkommen überzeugt davon, dass ihre EU-Mitgliedschaft eine natürliche Konsequenz ihrer geografischen Lage und Geschichte ist.“
Die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei wurden nach Jahren des Stillstands, die der Eröffnung der Beitrittsverhandlungen im Jahre 2005 folgten, in den letzten Monaten aufgrund der Zusammenarbeit beider Seiten zur Eindämmung der Flüchtlingsströme in die EU wieder intensiviert.
Die Visafreiheit für türkische Staatsbürger und die Beschleunigung der EU-Beitrittsverhandlungen sind Teil des Migrationsdeals, über den seit November 2015 verhandelt und der im März dieses Jahres schließlich abgeschlossen wurde.