Ulan Bator (nex) – Archäologen haben in der Mongolei eine türkische Grabstätte mit der Mumie einer Frau, ihres Pferdes und noch erhaltenen Gebrauchsgegenständen in den Bergen von Altai nahe der kasachischen Grenze freigelegt.
Der Fund stellt die erste türkische Begräbnisszenerie dar, die in Zentralasien gefunden wurde und gibt Zeugnis von der Entstehungsgeschichte der Turkvölker in dieser Region. Der Siberian Times zufolge soll das 1500 Jahre alte Grab auf einer Höhe von 2803 Metern entdeckt worden sein.
Forscher des Museums, das die Ausgrabungen leitet, gehen davon aus, dass die Mumie eher einer Person aus dem einfachen Volk denn einer aus der Oberklasse zuzuordnen sei. Es sei zudem anhand der Besitztümer festzustellen, dass die Gesellschaft, in der sie lebte, über fortgeschrittene handwerkliche Fähigkeiten verfügte.
Unter den Gegenständen, die in dem Grab gefunden wurden, befanden sich Kleidungsstücke, ein Sattel, ein Gefäß aus Holz und eine Vase aus Ton. Von der Auswertung des Fundes verspricht man sich die Gewinnung neuer Erkenntnisse über das Leben von Turkvölkern in früheren Perioden. Das erste Turkvolk, dessen Existenz historisch als gesichert gilt, waren die Göktürken, die im 6. Jahrhundert erstmals nachweislich in Erscheinung traten.