Düsseldorf (ots) – Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Münster ist nach Angaben des Bundes der Strafvollzugsbediensteten (BSBD) in Teilen einsturzgefährdet.
„In dem maroden Gebäude ist vor Kurzem eine Reihe von Messgeräten platziert worden, die Bewegungen und Schwingungen aufzeichnen und im Notfall sofort Alarm schlagen“, sagte der NRW-Vorsitzende Peter Brock der „Rheinischen Post“.
Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Justizministeriums bestätigte der Redaktion, dass es Probleme mit der Statik des Gebäudes gebe. „Darum haben wir Sonden an den Decken anbringen lassen“, sagte er.
Die 1853 erbaute und unter Denkmalschutz stehende JVA Münster ist derzeit überbelegt. Nach einem internen, der Redaktion vorliegenden Bericht des Justizministeriums sitzen dort aktuell 542 Insassen ein, obwohl eigentlich nur Platz für 519 wäre. Das entspricht einer Belegungsquote von 104,43 Prozent. Pläne für einen Neubau gibt es seit Jahren. Doch bislang wurde kein Standort für einen Neubau gefunden.
Der Leiter der JVA, Carsten Heim, sieht den maroden Zustand des Gebäudes noch entspannt. „Wir müssen jedenfalls noch keine Schutzhelme aufziehen“, sagt er der „Rheinischen Post“. „Wir sind aber alle froh, dass die Sensoren da sind. So wissen wir immer, was los ist.“