Bagdad (eurasia/nex) – Im Irak lebende Muslime der sunnitischen Konfession sollen zunehmend vor Repressionen der schiitisch geprägten Zentralregierung in Bagdad fliehen. Vor allem die Schiiten-Milizen gelten als vom Iran kontrolliert und radikal im Vorgehen gegen die sunnitische Minderheit im Land.
Berichten zufolge sei die Lage für viele Zivilisten, die der Konfession der Sunniten angehören, in der irakischen Provinz Diyala zwischen der iranischen Staatsgrenze und der Hauptstadt Bagdad unerträglich geworden.
Insbesondere sunnitische Araber und Turkmenen sähen wegen des anhaltenden Drucks vonseiten schiitischer Milizen keine Zukunft mehr im Land und würden sich zunehmend dazu entscheiden, aus der Provinz zu flüchten, heißt es in Berichten, die aus der Region kommen. Die Sunniten flöhen demnach in die benachbarte Salahaddin-Provinz, die mehrheitlich von Sunniten besiedelt wird und in der Schiiten-Milizen weniger Einfluss genießen.
Quellen vor Ort berichteten, dass willkürliche Tötungen und Entführungen von sunnitischen Zivilisten in Diyala keine Seltenheit seien. Ferner habe die in die irakischen Sicherheitskräfte integrierte Schiiten-Miliz al-Haschd al-Schaabi, die mehrheitlich von pro-iranischen Offizieren angeführt wird, in ihren Einflusszonen eine allabendliche Ausgangssperre gegen Iraker sunnitischer Konfession verhängt. In Salahuddin eingetroffene Iraker berichten: „Schulen, Krankenhäuser und andere Institutionen funktionieren nicht mehr. Die Sunniten der Region sind sehr schwierigen Lebensbedingungen ausgesetzt.”
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