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Vergewaltigungsfans sollen sich in Berlin treffen
Armenisch-amerikanischer Vergewaltigungsbefürworter ruft weltweit zu Treffen auf

Ein so genannter „Pick-Up-Artist“ erregt in sozialen Medien mit frauenfeindlichen Beiträgen Aufsehen. Am Samstag will er weltweit Anhänger mobilisieren. An 165 Orten in 43 Ländern sollen „neomaskuline Stämme“ gegründet werden.

Roosh V. (Foto: Youtube/Screenshot)
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Berlin (nex) – In mehreren Ländern der Welt, vor allem aber in Deutschland, wo das Thema nach den Gewaltexzessen der Silvesternacht in Köln für besondere Beunruhigung in der Öffentlichkeit sorgt, erregt ein Projekt Aufsehen, das am kommenden Wochenende an 165 Orten stattfinden soll.

Demnach hat ein selbst ernannter „Pick-Up-Artist“ zu Treffen so genannter „Maskulisten“ an 165 Orten in 43 Ländern aufgerufen. Beim Initiator handelt es sich um den in den USA geborenen armenisch-iranischen Autor und Blogger Daryush Valizadeh, auch bekannt unter seinem Künstlernamen Roosh V. Der Blogger hatte schon in der Vergangenheit durch apologetische Äußerungen und Schilderungen bezüglich der sexuellen Ausbeutung von Frauen Aufsehen erregt und forderte in seinen Social-Media-Einträgen wiederholt zu einer Legalisierung von Vergewaltigung im privaten Raum auf.

Am kommenden Samstag wollen sich den jüngsten Ankündigungen zufolge, die bereits durch mehrere Medien und soziale Netzwerke die Runde machten, Anhänger der „Pick-Up-Bewegung“ auch in Berlin, München, Frankfurt am Main, Nürnberg, Würzburg und Hamburg treffen. Dabei wurden jeweils Treffpunkte genannt, an denen Anhänger der Bewegung einander offenbar mittels einer Codefrage erkennen sollen und von dort aus zum geheim gehaltenen Tagungsort weiterziehen wollen.

Schwerpunkt der Treffen soll den Ankündigungen zufolge die Gründung „neomaskuliner Stämme“ sein, die in geheimbündlerischer Weise für die Anliegen der „Aufreißer“ werben und Gemeinschaften gleichgesinnter Männer zur wechselseitigen Unterstützung initiieren sollen. Die Idee dazu soll dem Blogger ausgerechnet in Anbetracht der Zuschriften „besorgter Bürger“ aus Deutschland gekommen sein, die sich über die Anwesenheit junger männliche Einwanderer auf deutschen Straßen beschwerten.

Die Polizei sieht bis dato noch keinen Handlungsbedarf. Man wolle abwarten, ob überhaupt Leute dem Aufruf folgen, erklärte eine Pressesprecherin gegenüber dem Tagesspiegel. Einige Medien und Blogs wittern auch eine Fake-Aktion hinter den Aufrufen, deren einziges Ziel es sei, bei kaltem Winterwetter aufgebrachte Bürger zu mobilisieren, die gegen eine Person demonstrieren sollen, die sich mehrere tausend Kilometer abseits des Geschehens befände. In Berlin wird es aber in jedem Fall eine Demonstration geben, die ab 19.30 vor dem Café Lichtburg stattfinden soll – wo sich den Ankündigungen zufolge ab 20 Uhr auch die lichtscheuen Gestalten aus dem Roosh-Anhang treffen wollen.