Berlin (dts) – Fitnessarmband, Blutzucker-App, elektronische Patientenakte wenn es um ihre Gesundheit geht, sind die Deutschen bereit, ihre Daten offenzulegen. Mehr als ein Viertel nutzt bereits gesundheitsbezogene Smartphone-Programme (Apps) wie Kalorien- oder Schrittzähler, 59 Prozent befürworten die Einführung einer elektronischen Patientenakte, in der Gesundheits- und Behandlungsdaten gesammelt werden. Das sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Stiftung Münch, die dem „Handelsblatt“ exklusiv vorliegt.
Im Auftrag der Stiftung hatte das Infas Institut für Angewandte Sozialforschung 2001 repräsentative Personen ab 18 Jahren zu ihrer Einstellung zu den neuen elektronischen Möglichkeiten im Gesundheitswesen befragt „Datenschutz ist den Deutschen wichtig, und sie wollen auch nicht, dass jedes Unternehmen ihre Daten sammelt.“, sagt Boris Augurzky, Geschäftsführer der Stiftung Münch und außerdem Bereichsleiter Gesundheit beim Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung. „Aber wenn es um gesundheitsbezogene Daten geht, sind die Deutsche eben bereit, sich zu öffnen, immer vorausgesetzt, dass sie auch der Herr über die Daten sind.“, sagt Augurzky.
Laut Studie ist es neun von zehn Befragten wichtig, selbst zu bestimmen, welche Daten sie wem anvertrauen Gesunde Menschen sind bei der Freigabe ihrer Daten übrigens reservierter als Patienten, die häufiger zum Arzt gehen und die von eine digitalen Gesundheitsakte wohl auch eher profitieren würden. Von den Patienten, die mindestens einmal pro Monat einen Arzt aufsuchen, gibt es mit 73 Prozent deutlich mehr Zustimmung für die elektronische Patientenaktie als im Gesamtdurchschnitt Die Stiftung Münch, die von Rhön-Klinikum-Gründer Eugen Münch ins Leben gerufen wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, den Aufbau bundesweiter Gesundheitsnetzwerke zu fördern. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist dafür eine wesentliche Voraussetzung.