Ankara/Paris (nex) – Der französische Präsident François Hollande hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan telefonisch kontaktiert, nachdem das Bild des ertrunkenen syrischen Kleinkindes Alyan Kurdi, der an einem türkischen Strand angespült wurde, in den Weltmedien erschienen ist.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem irischen Premierminister Enda Kenny am Donnerstag hat Hollande gesagt, dass Europa eine faire und humane Migrationspolitik benötigt, um die Flüchtlingskrise mit Hilfe von Deutschland und Frankreich zu lösen.
François Hollande hat bekannt gegeben, dass er Präsident Erdoğan sowie einigen europäischen Staatsmännern mitgeteilt hat, dass das Bild des ertrunkenen Jungen als eine Art Gedächtnisstütze bezüglich der Verantwortung für Flüchtlinge in der Welt stehen muss. „Wenn das Bild viral um die Welt gegangen ist, so muss die Verantwortung ebenfalls die Runde machen. Ich denke an all die Opfer, die nicht fotografiert wurden, sowie an die zukünftigen Opfer die es geben wird, wenn wir nicht schnell handeln“, hat der französische Präsident hinzugefügt.
Die beiden Staatsmänner sind sich einig, dass alle Länder und insbesondere die Europäische Union alle notwendigen Schritte einleiten sollten, um die Krise zu bewältigen. Hollande hat zugesichert, dass Frankreich der Türkei mehr Unterstützung für Flüchtlinge zukommen lassen wird. Gleichzeitig lobte er die Türkei für die Aufnahme und Unterstützung insbesondere der syrischen Kriegsflüchtlinge.
Recep Tayyip Erdoğan hat darauf hingewiesen, dass die Türkei davon ausgegangen ist, dass die internationale Gemeinschaft ihren Teil zur Bewältigung der Krise getan hätte. Er hat außerdem daran erinnert, dass sein Land bereits über zwei Millionen syrische und irakische Flüchtlinge aufgenommen hat.