Krieg gegen den Terror Türkei: Ex-Terroristen gelingt die Flucht aus der PKK
„Entweder töteten sie diejenigen, die zu fliehen versucht hatten, oder sie sorgten dafür, dass diese sich wünschten, sie wären getötet worden“, schilderte "Zozan" die grausamen und inhumanen Akte, die im Lager der PKK Gang und Gäbe waren.
Terror-Aussteiger berichten von unmenschlicher Behandlung in PKK-Lagern
Istanbul (nex) – Drei frühere Kämpfer der terroristischen PKK, die es geschafft hatten, aus Lagern der Organisation zu entkommen, sprachen gegenüber der Tageszeitung Daily Sabah von „schrecklichen Zeiten“, die sie dort erlebt hätten und werfen den Extremisten Täuschung und grausame Behandlung vor. Den früheren Terroristen gelang es, aus den Fängen der PKK zu fliehen, nachdem die türkischen Streitkräfte in der Zeit vom 24.-25. Juli eine Militäroperation in den Bergen von Kandil im Nordirak lanciert hatten. Einer der drei Terroraussteiger, der den (Deck-) Namen Zozan trägt, erklärte, die Operation habe eine unübersichtliche Situation geschaffen, die ihnen die Flucht erleichtert habe. Nach drei bis vier Tagen des Fußmarsches in Richtung Türkei sei man von türkischen Soldaten aufgegriffen worden.
Diese hätten sie im Unterschied zur PKK anständig behandelt. „Entweder töteten sie diejenigen, die zu fliehen versucht hatten, oder sie sorgten dafür, dass diese sich wünschten, sie wären getötet worden“, schilderte Zozan die grausamen und inhumanen Akte, die im Lager der PKK Gang und Gäbe waren. „Irgendwann hatten wir jedweden Gedanken an eine Flucht fallengelassen, weil wir so große Angst hatten.“ Die Kämpfer wären degradiert worden und in den Lagern „wie Fußabstreifer behandelt“ worden. „Ich wollte leben, aber nicht so“, erklärte Zozan. „Viele Menschen sind unsicher, ob sie bleiben wollen. Nicht viele, denke ich, nach dem abstoßenden Vorgehen der PKK in den Camps.“
Zozan sagte, zu essen hätte es Tag für Tag nur Brei aus weißen Bohnen mit Bulgur-Pilaf gegeben und er habe die Kochkünste seiner Mutter schwer vermisst. Der frühere Kämpfer richtete auch eine Botschaft an die anderen, noch im Camp verbliebenen Terroristen und rief sie dazu auf, sich den türkischen Sicherheitskräften zu ergeben. „Habt keine Angst, aufzugeben“, erklärte Zozan. „Was sie uns gesagt haben, ist nicht wahr. Weder haben sie Beton auf uns geschüttet noch haben sie uns getötet. Die türkischen Streitkräfte haben uns gut behandelt, wir sind sicher und es geht uns gut“, so der frühere Terrorist. Dies sei möglicherweise die einzige Chance, der Terrororganisation zu entkommen, betonte Zozan. Seit den 1980er Jahren hat die auch in der EU und den USA als Terrororganisation geführte PKK unter dem Vorwand des Kampfes für kurdische Autonomie die Südosttürkei in Blut getaucht, zehntausende Zivilisten, türkische Soldaten und Polizeibeamte getötet.
Vor zwei Jahren schwor sie der Gewalt ab, nachdem die Regierung einen Friedensprozess in Gang gesetzt hatte, um den Terror zu beenden. Nachdem mutmaßlich die IS einen blutigen Anschlag in Suruç verübte bzw. die PKK wieder zu den Waffen gegriffen und wieder mit der Ermordung türkischer Sicherheitskräfte begonnen hatte, nahm die türkische Armee ihren Antiterrorkampf wieder auf und griff Stellungen der PKK und der Terrormiliz „Islamischer Staat“ im Norden Syriens an. Seit 24. Juli haben sich bislang 240 PKK-Terroristen den türkischen Streitkräften ergeben. Vom Beginn der Antiterroroperation am 22. Juli an ist es den TSK bislang gelungen, 812 der Extremisten zu neutralisieren.