Start Panorama Ausland Atmaca-Rakete Erstmals Rakete von türkischem U-Boot abgefeuert

Atmaca-Rakete
Erstmals Rakete von türkischem U-Boot abgefeuert

Zum ersten Mal hat die Türkei eine Rakete von einem ihrer U-Boote aus gestartet. Damit ist sie eines der wenigen Länder, die über diese Fähigkeit verfügen.

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Ankara – Zum ersten Mal hat die Türkei eine Rakete von einem ihrer U-Boote aus gestartet. Damit ist sie eines der wenigen Länder, die über diese Fähigkeit verfügen.

Der Test fand am 12. März 2025 von dem U-Boot TCG Preveze vor der Küste von Mersin im Mittelmeer aus statt, wie das türkische Verteidigungsministerium in einer Pressekonferenz mitteilte. Die Rakete befand sich in einer wasserdichten Kapsel mit einem Propeller, der für das 533 mm Torpedorohr des U-Boots ausgelegt war.

Dieser Test stellt einen wichtigen Meilenstein für die türkische Verteidigungsindustrie dar und bestätigt die Fähigkeit des Landes, seine U-Boote mit im Inland entwickelten Waffensystemen auszurüsten.

Der Atmaca-Flugkörper soll die Boeing RGM-84 Harpoon ersetzen, die derzeit bei der türkischen Marine im Einsatz ist. Der Flugkörper, der bereits auf den Korvetten der Ada-Klasse und den modernisierten Fregatten der Barbaros-Klasse eingesetzt wird, erweitert die Einsatzmöglichkeiten der türkischen U-Boote, da sie damit Oberflächenziele aus großer Entfernung bekämpfen können und gleichzeitig ein niedriges Erkennungsprofil erhalten.

Der von Roketsan seit 2009 entwickelte Atmaca ist ein Allwetter-Anti-Schiffs-Marschflugkörper, der für hochpräzise Schläge ausgelegt ist. Er verfügt über ein Navigationssystem, das GPS, ein Trägheitsnavigationssystem, einen barometrischen Höhenmesser und einen Radarhöhenmesser kombiniert.

Mit diesem erfolgreichen Test gehört die Türkei zu einer begrenzten Gruppe von Nationen, die über von U-Booten abgefeuerte Schiffsabwehrraketen verfügen. Diese Technologie wird derzeit von den Vereinigten Staaten (UGM-84 Sub-Harpoon), Frankreich (SM-39 Exocet) und Russland (von U-Booten abgefeuerte Kalibr-Varianten) eingesetzt.

Diese Fähigkeit erhöht die operative Reichweite eines U-Boots erheblich und ermöglicht es ihm, weit entfernte Ziele zu bekämpfen, ohne seine Position preiszugeben, was der Seekriegsführung eine neue strategische Dimension verleiht.

Neben dem gekapselten Atmaca entwickelt die Türkei auch den Gezgin-Marschflugkörper, der von U-Boot-Plattformen aus Landziele mit großer Reichweite angreifen soll. Mit seiner größeren Reichweite und Nutzlastkapazität soll dieses System eine Schlüsselrolle in der Abschreckungsstrategie der türkischen Marine spielen. Darüber hinaus gibt es Diskussionen über die Entwicklung eines U-Boot-gestützten Luftabwehrflugkörpers, der möglicherweise vom Hisar-System der ASELSAN abgeleitet ist.