Ankara – Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat am Freitag die Verhaftung türkischer Journalisten in Deutschland in der vergangenen Woche verurteilt: „Dies ist ein Verstoß gegen die Pressefreiheit“.
„Wir finden es inakzeptabel, dass deutsche Sicherheitskräfte türkische Journalisten aufgrund der Anzeige eines flüchtigen FETO-Mitglieds festgenommen haben“, so Erdogan in einem Interview mit dem türkischen TV-Sender A-Haber. Mit FETÖ bezeichnet die türkische Regierung die Organisation des im US-Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen. Die Türkei macht ihn unter anderem für den Putschversuch im Jahr 2016 verantwortlich.
„Was in Deutschland geschehen ist, ist ein Verstoß gegen die Pressefreiheit“, zitiert die Nachrichtenagentur Anadolu den türksichen Staatschef.
Ismail Erel und Cemil Albay, leitende Journalisten der türkischen Tageszeitung Sabah, wurden in den frühen Morgenstunden des 17. Mai verhaftet, nachdem Dutzende von Polizisten ihre Wohnungen in Frankfurt durchsucht hatten. Auch ihre Telefone, Laptops und elektronischen Speichermedien wurden von der Polizei beschlagnahmt.
Einige Stunden nach ihrer Verhaftung wurden sie wieder freigelassen.
„Die Lage derjenigen, die die Pressefreiheit in der Türkei kritisieren, ist beschämend. Kein Journalist in meinem Land wurde für die Ausübung seiner Arbeit gesperrt“, so Erdogan weiter.
„Viele der Journalisten, die sie als inhaftiert bezeichnen, sitzen wegen Waffenschmuggels oder Besitzes von Marihuana oder Heroin im Gefängnis“, betonte Erdogan.