İskeçe/Gümülcine – An dem heutigen Unterrichtsboykott in Westthrakien, zu dem der Schulrat der Minderheitenschulen im nordostgriechischen Westthrakien aufgerufen hatte, haben sich laut der westthrakischen Zeitung Gündem Gazetesi nahezu fast alle Schülerinnen und Schüler beteiligt.
Während die Boykott-Beteiligung an den Minderheitenschulen bei nahezu 100 Prozent lag, betrug dieser Wert an den anderen Schulen bei etwa 95 Prozent. Am frühen Morgen versammelten sich Vertreter des westthrakischen Schulrats, der Elternverbände und Eltern vor den Schulen. An einigen Schulen wurden Transparente mit Spruchbändern wie „Lösungen für die Minderheitenbildung“ und „Bessere Minderheitenbildung“ ausgerollt. Der Aufruf des westthrakischen Schulrats zum Unterrichts-Boykott am 17. Dezember wurde von nahezu fast allen zivilgesellschaftlichen Institutionen und politische Repräsentanten der türkischen Minderheit in Westthrakien unterstützt.
Halit Habipoğlu: Wir wurden unserer Rechte beraubt
Vor dem heutigen Unterrichtsboykott hatte auch der Präsident der Föderation der Westthrakien-Türken in Europa, Halit Habipoğlu, den Streik ausdrücklich unterstützt. Habipoğlu unterstrich: „Obwohl bilaterale und internationale Abkommen eine Bildungsautonomie der türkischen Community in Westthrakien vorsehen, usurpiert [unrechtmäßig] unser Land Griechenland seit Jahrzehnten das Recht auf Bildung unserer Gesellschaft mit einseitigen Entscheidungen und Praktiken.“
İTB-Vorsitzender Ahmetoğlu: Heutiger Unterrichts-Boykott war erfolgreich
Zum Thema Unterrichtsboykott erklärte der Vorsitzende der Türkischen Union von İskeçe İTB), Ozan Ahmetoğlu, in einem Statement gegenüber NEX24:
„Heute fand an den Schulen der Minderheit in Westthrakien ein Unterrichts-Boykott statt. Warum wurde dieser Boykott durchgeführt? Die vom Schulrat Westthrakiens initiierte Weigerung wurde von den meisten zivilgesellschaftlichen Institutionen und politischen Entscheidungsträgern der Minderheit unterstützt. Mit dieser Maßnahme soll auf die Probleme der türkischen Minderheit beim Thema Bildung aufmerksam gemacht werden.
Wir wollen mit dieser Aktion Athen auf die Dringlichkeit der Bildungsproblematik der türkischen Minderheit hinweisen bzw. der griechischen Regierung mitteilen, dass die Minderheit eine wesentlich bessere Bildung braucht. Wie verlief der Aufruf? Wenn man es mit einem Wort sagen darf. Die Beteiligung am Boykott lag weit über unseren Erwartungen. Durch den großen Zuspruch des Boykotts kann man von einem erfolgreichen Unterrichtsboykott sprechen. An unseren Schulen lag der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die am Boykott teilnahmen, bei fast 100 Prozent.
An manchen Schulen lag dieser Anteil bei 95-98 Prozent. Nur an einer Schule lag es bei rund 80 Prozent, aber ansonsten gab es fast keine Schule, die bei diesem Wert lag. Für Westthrakien insgesamt betrachtet lag der prozentuale Anteil der am Streik beteiligten bei fast 100 Prozent und an einigen Schule bei cirka 95 Prozent. Mit dieser Aktion hat die türkische Minderheit und die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler auf die Bedeutung der Minderheitenbildung eindringlich hingewiesen. Sie haben Athen die Botschaft übermittelt ‘Wir wollen eine schnelle Lösung in der Minderheitenbildung. Bitte richten Sie ihre Aufmerksamkeit in diese Richtung. Unsere Hoffnung besteht darin, dass Athen diese Mitteilung richtig versteht und entsprechend handelt’“, so der İTB-Vorsitzende Ozan Ahmetoğlu.
Kemal Bölge/XanthiIskece
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