Schauspielerei von der Pike auf gelernt
Die türkische Filmindustrie trauert um einen der ganz Großen in ihren Reihen: Kartal Tibet.
Die Nachricht vom Tod des am 27. März 1938 in Ankara geborenen Tibet teilte der Schauspieler Civan Canova mit den Worten „Auf Wiedersehen mein großer Bruder Kartal. Ich werde dich sehr vermissen“ auf Instagram mit.
Tibet, Absolvent des Fachbereichs Theater am Staatskonservatorium Ankara, trat zunächst über viele Jahre als Schauspieler im Theater auf.
Mit der von Suat Yalaz geschaffenen Zeichentrickfigur Karaoğlan sollte Tibet der erste Durchbruch gelingen, der in dem Film „Altay´dan gelen Yiğit“ („Der Held, der aus dem Altay kam“) in der Hauptrolle von Kartal Tibet kongenial verkörpert wurde. Damals waren die von Cüneyt Arkın filmisch in Szene gesetzten Zeichentrickfiguren Malkoçoğlu oder Kara Murat Publikumsmagneten par excellence.
Es folgten weitere erfolgreiche Filmproduktionen wie Karaoğlan Geliyor („Karaoğlan kommt“), Camoka´nın İntikamı („Die Rache von Camoka“) oder die Filmreihe Tarkan.
Ab 1976 entschloss sich Tausendsassa Tibet, die Schauspielerei zu beenden und hinter der Kamera zu arbeiten. Also Regisseur und Drehbuchautor gelangen Tibet große Erfolge mit Filmen wie Ölmeyen Aşk („Die unsterbliche Liebe“), Dağlar Kızı Reyhan („Reyhan, das Mädchen von den Bergen“) oder Senede Bir Gün („Einmal im Jahr“).
Von 1993-1997 war er in der Fernsehserie Süper Baba („Der Super-Papa“) bis zur 13. Folge der Regisseur und 2007 bei der Serie Zoraki Koca („Wider Willen Ehemann“) auf Show-TV. Das in der Nacht im Alter von 83 Jahren verstorbene Film-Idol wirkte in mehr als 200 Filmen als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor mit.
Der Schauspieler Orhan Aydın schrieb zum Tod der Schauspiel-Legende Kartal Tibet auf Twitter „Das Licht ist aus. Von der Bühne zum Filmset. Ein Leben voller Beifall. Mögen die Blumen und die Erde gut riechen.“
Kemal Bölge/Istanbul