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Kommentar: Der armenische Terror und die Erinnerungskultur der Türken

Der organisierte bewaffnete Kampf armenischer Gruppierungen im Osmanischen Reich begann am Ende des 19. Jahrhunderts. Dabei versuchten sie die Intervention der europäischen Großmächte zu erreichen, um in Ostanatolien einen armenischen Nationalstaat zu gründen.

(Foto: nex24)
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Ein Gastkommentar von Isa Ak – ak-isa@gmx.de

Der organisierte und bewaffnete Kampf armenischer Gruppierungen im Osmanischen Reich begann am Ende des 19. Jahrhunderts. Dabei versuchten sie die Intervention der europäischen Großmächte zu erreichen, um in Ostanatolien einen armenischen Nationalstaat zu gründen.

Der amerikanische Missionar Cyrus Hamlin beschrieb die Strategie in seinem Brief vom 23.12.1893 wie folgt:

“Die Huntschak-Banden sind im ganzen Reiche organisiert und lauern nur auf die Gelegenheit, eine Anzahl Türken und Kurden zu töten, ihre Dörfer in Brand zu stecken und sich dann in die Berge zu flüchten. Voll Ingrimm werden sich darauf die Mohammedaner erheben,über die armenische Bevölkerung herfallen und sie mit solcher Barbarei niedermetzeln, dass Russland im Namen der Humanität und der christlichen Zivilisation einrücken und das Land okkupieren wird.“ Als ich dieses Projekt als mehr denn entsetzlich und diabolisch bezeichnete, antwortete er mir ruhig: „Es mag Ihnen ohne Zweifel so scheinen, aber wir Armenier sind entschlossen, frei zu werden. Europa hat sich durch die bulgarischen Gräuel erweichen lassen und hat Bulgarien frei gemacht. Es wird auch unseren Schrei hören, den Schrei, der sich aus dem Blut von Millionen unserer Frauen und Kinder erheben wird.“ 1

Der Untergang

Rückblickend kann man die Politik des Osmanischen Reichs nur aus der damaligen Situation beurteilen. Das Reich war bereits seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts in einer Spirale der Agonie gefangen. Zwischen 1821 und 1922 wurden Millionen Osmanen, demnach mehrheitlich Muslime, aus den vormaligen Territorien im Balkan und den Kaukasus durch ethnische Säuberungen vertrieben und ermordet.

Trotz einer Vielzahl von administrativen und militärischen Reformen gelang es dem Sultan nicht die Aufstände der christlichen Minderheiten zu unterbinden. Betrachtet man die evolutionäre Entwicklung des Nationalismus bei den christlichen Minderheiten, die nationalistischen Aufstände, die Aufteilungspolitik der europäischen Großmächte und die Gefahren für die territoriale Integrität, scheint ein wichtiger Strategiewechsel stattgefunden zu haben. Dabei spielte die ideologische Grundlage der Jungtürken keine unerhebliche Rolle, wobei man bedenken muss, dass die Daschnaksutiun („Armenische Revolutionäre Föderation“) bis ca. 1912/1913 mit der „Partei für Einheit und Fortschritt“ („Ittihat ve Terakki Cemiyeti“) verbündete waren.

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs kämpften osmanische Armenier, darunter der osmanisch-armenische Parlamentarier Karekin Pasdermadschian (Spitzname Armen Garo), in den freiwilligen armenischen Militärverbänden des Zarenreichs. Die Terroraktivitäten, die Sabotageaktionen und der Aufstand in Van, sowie die permanente Gefahr hinter den Linien der Armee gegen das Reich zu agitieren, nahm die Regierung zum Anlass die armenische Bevölkerung im Osten des Landes in den südlichen Gebietsbereich umzusiedeln. Die Zwangsumsiedlung, die Wirren des Krieges, die Hungersnot, die gegenseitigen Massaker, die Übergriffe auf die armenischen Zivilisten, führten zu einer großen Opferzahl. Es starben ca. 300.000 – 600.000 Armenier und ungefähr 2,5 Mio. Muslime im Ersten Weltkrieg.

Ursachen des modernen armenischen Terrors

Nach der historischen Rückschau, die die Grundlage für den modernen armenischen Terror darstellt, möchte ich mich dem: neuzeitlichen armenischen Terror widmen. Zwei Organisationen bildeten sich in den 70er Jahren: Die ASALA (Armenian Secret Army for the Liberation of Armenia), eine linksextremistische, und die JCAG (Justice Commandos of the Armenian Genocide), eine nationalistische Terrororganisation. Dabei spielten einige wichtige Faktoren eine fundamentale Rolle.

Als erste Ursache ist der libanesische Bürgerkrieg zu nennen, in dem sich die ASALA als Abkömmling und Verbündeter der linksextremen palästinensischen Terrororganisation PFLP hervortat. Zweitens die Erinnerungskultur, das Bestreben Teile Ostanatoliens in den armenischen Nationalstaat zu integrieren, Vergeltung zu üben für die Massaker von 1915 und dem angeblichen Völkermord internationale Aufmerksamkeit zu bescheren. Dabei spielte die fortschreitende Türkenhetze und Dehumanisierung des Türken eine wichtige Rolle. Und drittens der Mordanschlag auf die türkischen Diplomaten Mehmet Baydar und Bahadir Demir in Los Angeles durch Gourgen Yanikian im Jahr 1973.

Heute, dem 20.04.2020, 40 Jahre nachdem armenische Terroristen mit einem Raketenanschlag auf das türkische Konsulat in Marseille gescheitert sind, versuchen armenische Organisationen mithilfe Ihnen freundlich gesinnter Akteure die Massaker von 1915 als Völkermord anerkennen zu lassen.

Zeit für Bildung! Zeit für Aktivismus! 

In der Erinnerungskultur der Türken spielen die Genozid-Behauptungen und der Terror kaum eine Rolle. Doch warum gedenken die Türken ihren Opfern nicht?

– Wer hat sich mit der Vertreibung der Türken vom Balkan beschäftigt?
– Wie viele Türken wissen, dass der Balkan Ihnen einst eine Heimat war, genauso wie Anatolien?
– Wer hat sich mit der Vertreibung der Osmanen aus Ostanatolien beschäftigt? Als russische Truppen mit armenischen Terrorbanden Kurden und Türken niedermetzelten.
– Wer hat ein wissenschaftliches Werk bezüglich der Völkermord-Anschuldigungen durchgelesen?
– Wer hat sich mit den Diplomaten beschäftigt, die damals ermordet wurden?
– Wer hat sich ferner die Zeit genommen ein Buch zu dem Thema zu lesen oder die Biografien der Opfer des armenischen Terrors zu studieren?

Fragen über Fragen. Es wird Zeit für Taten!

Der Erfolg der armenischen Lobby beruht auf unserer Unkenntnis, unseres Desinteresses und unserer Unaufmerksamkeit. Lies ein Buch! Bilde dich weiter!

1: zitiert nach Söylemezoglu: Die andere Seite der Medaille, S. 40.


Dieser Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder und stellt nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


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