Die NRW-Sicherheitsbehörden warnen vor neuen kriminellen Clans aus den Krisengebieten Syrien, Irak und Palästina, die sich im Ruhrgebiet bilden.
Im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU): „Wir haben Anzeichen dafür, dass sich Großfamilien aus dem irakisch-palästinensischen-syrischen Bereich formieren, die versuchen, die bisherigen Platzhirsche zu verdrängen.“
Dies gelte insbesondere für den Bereich des illegalen Rauschgifthandels, führte Reul aus. „Da geht es beispielsweise um Leute, die bisher zu den Fußtruppen der etablierten Clans gehörten, und die sich jetzt sozusagen selbständig gemacht haben. Diese Leute wollen keine Handlanger mehr sein.“
Zu den neuen Familien zählten auch junge Männer mit Kriegserfahrung aus den Konflikten in Syrien und im Irak. Diese Gruppierungen sind nach den Worten des Ministers „vermutlich noch gewaltbereiter“ als ihre alteingesessenen Konkurrenten.
„Etliche von ihnen waren an der Kriegsfront. Wir reden hier nicht über Messdiener.“ Folglich fürchten Experten neue Bandenkriege im Revier. Reul sprach von einer besorgniserregenden Entwicklung: „Deshalb haben wir das sehr genau im Blick.“