Berlin (nex) – Der türkische Präsident Erdogan besuchte Venezuela, wo eine enge wirtschaftliche und politische Kooperation beschlossen wurde.
Die Abstempelung als „Diktatoren“ und westliche Destabilisierungsversuche, bringen beide Staatsoberhäupter einander näher, so der türkische Professor für Internationale Beziehungen, Mehmet Özkan, in einem Interview mit dem Newsportal RT Deutsch.
Erdogan und Maduro seien beide der Meinung, dass sie Opfer von internationalem Druck und Isolation sind, sagte Özkan. Das stelle einen weiteren Aspekt dar, warum sich beide Staaten annäherten. Insbesondere militärische Putschversuche in beiden Ländern hätten Öffentlichkeit und Politik, zumindest auf emotionaler Ebene, aneinander näher gebracht. Dabei sei das Gefühl gemeint, dass der Westen versuche, Länder wie die Türkei oder Venezuela zu destabilisieren, so Özkan weiter.
Die krisengebeutelte Wirtschaft Venezuelas hatte dieses Jahr sehr von den Goldexporten in die Türkei profitiert. Gold im Wert von 900 Mio. US-Dollar wurden in die Türkei verkauft. Die Einnahmen halfen dem südamerikanischen Land, den Einbruch im Ölgeschäft abzumildern.
„Wir mischen uns nicht in die Wirtschaftsangelegenheiten der USA oder einer anderen Nation ein und niemand sollte sich in die unsrigen einmischen“, sagte er und erklärte, dass Venezuela weiterhin legal Gold exportieren werde. Die Vereinigten Staaten hatten im November der Goldproduktion von Venezuela Sanktionen auferlegt.
„Der Türkei wird eine kritische Rolle in der neuen multi-polaren Welt zufallen“, sagte Maduro bei dem Treffen mit Erdogan und fügte hinzu, dass Caracas ebenfalls eine „multi-polare Agenda“ betreibe.
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