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Hasspostings
Landauer Tafel verurteilt Falschmeldung

Die Hilfsbedürftigkeit der einzelnen Empfänger werde sorgfältig geprüft. Um Lebensmittel zu erhalten, müsse jeder mindestens einmal im Jahr nachweisen, dass er bedürftig ist. 

(Foto: Screenshot Facebook/Marco Kurz)
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Landau (nex) – Über 30.000 Mal wurde das Foto bereits auf Facebook geteilt und erntete viel Hass und fremdenfeindliche Kommentare. Das Foto zeigt einen Mercedes und eine kopftuchtragende Frau an dessen Tür sowie weitere Frauen mit Kopftüchern am Eingang zur Tafel. Die Überschrift: „Heute vor der Landauer Tafel. Läuft!“

Gepostet wurde das Foto von einem Marco Kurz, dieser hatte, wie die Tageszeitung Rheinpfalz berichtet,  nach der Tötung der 15-jährigen Mia die Demonstration des „Frauenbündnis Kandel“ und einen Schweigemarsch in Kandel angemeldet. Auch Vertreter der rechtsextremen Szene nahmen an dem Marsch teil.

Das Foto soll anscheinend suggerieren, dass sich Menschen mit Migrationshintergrund bei der Tafel versorgen, die darauf keinen Anspruch haben.

Die Landauer Tafel hat sich in einer Stellungnahme zu dem Foto geäußert:

„Seit gestern wird ein Foto von der Landauer Tafel im Facebook verbreitet. Darauf wird in den folgenden Kommentaren ausländischen Mitbürgern unterstellt, die Hilfe der Tafel unberechtigterweise in Anspruch zu nehmen. Diese Aussage ist falsch!
Mit dem abgebildeten Auto wird eine (deutsche) Rentnerin abgeholt, die den Weg zur Tafel nicht mehr allein zurücklegen kann. Hilfsbereite Nachbarn fahren sie dann mit ihren Autos zur Ausgabestelle. Dazu gehört auch diese muslimische Familie, die von uns selbst keine Lebensmittel bezieht. Das Foto führte zu einer Hetzkampagne gegen Ausländer und unterstellt uns als Tafelmitarbeiter, dass wir völlig ungeprüft Lebensmittel an alle, die zu uns kommen, ausgeben“.

Die Hilfsbedürftigkeit der einzelnen Empfänger werde sorgfältig geprüft. Um Lebensmittel zu erhalten, müsse jeder mindestens einmal im Jahr nachweisen, dass er bedürftig ist.

Die Tafel bittet in ihrer Stellungnahme darum, diese Falschmeldung nicht weiter zu teilen und gemeinsam „aktiv gegen solche Verleumdungen vorzugehen“. „Der Hunger kennt keine Nationalität- bei uns bekommt jeder Hilfe, egal woher er kommt“, so die Tafel in der Stellungnahme weiter.