Wiesbaden (nex) – Die deutschen Exporte haben so früh wie noch nie in einem Jahr die Marke von einer Billion Euro geknackt.
In den ersten zehn Monaten wuchsen die Ausfuhren um 6,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 1,06 Billionen Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.
„Damit wurde erstmals schon in einem Oktober die Billionengrenze übertroffen”, sagte der Außenhandelschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Ein wichtiger Treiber hinter dem Aufschwung sei die Euro-Zone, sagte Treier. Die Währungsunion habe ihre Konjunkturkrise endgültig hinter sich gelassen. Die deutschen Exporte dorthin seien deshalb in den ersten zehn Monaten mit 6,6 Prozent überdurchschnittlich gewachsen, weil Länder wie Frankreich, Italien und Spanien im Aufwind seien. Etwa 37 Prozent der deutschen Ausfuhren gingen in die Euro-Zone. Aber auch das Geschäft mit China, Russland und den USA wachse spürbar.
Die Zahlen für den Monat Oktober:
Im Oktober 2017 wurden von Deutschland Waren im Wert von 108,0 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 89,1 Milliarden Euro importiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, waren damit die deutschen Exporte im Oktober 2017 um 6,8 % und die Importe um 8,3 % höher als im Oktober 2016. Kalender- und saisonbereinigt nahmen die Exporte gegenüber dem Vormonat September 2017 um 0,4 % ab, die Importe stiegen um 1,8 %.
Die Außenhandelsbilanz schloss im Oktober 2017 mit einem Überschuss von 18,9 Milliarden Euro ab. Im Oktober 2016 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz + 18,8 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Außenhandelsbilanzüberschuss im Oktober 2017 bei 19,9 Milliarden Euro.
Unter Berücksichtigung der Salden für Warenhandel einschließlich Ergänzungen zum Außenhandel (+ 20,4 Milliarden Euro), Dienstleistungen (- 3,6 Milliarden Euro), Primäreinkommen (+ 5,5 Milliarden Euro) und Sekundäreinkommen (- 4,2 Milliarden Euro) schloss – nach vorläufigen Berechnungen der Deutschen Bundesbank – die Leistungsbilanz im Oktober 2017 mit einem Überschuss von 18,1 Milliarden Euro ab. Im Oktober 2016 hatte die deutsche Leistungsbilanz einen Aktivsaldo von 18,4 Milliarden Euro ausgewiesen.
In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im Oktober 2017 Waren im Wert von 64,5 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 59,6 Milliarden Euro von dort importiert. Gegenüber Oktober 2016 stiegen die Exporte in die EU-Länder um 8,7 % und die Importe aus diesen Ländern um 10,1 %. In die Länder der Eurozone wurden im Oktober 2017 Waren im Wert von 40,4 Milliarden Euro (+ 8,6 %) geliefert und Waren im Wert von 39,8 Milliarden Euro (+ 9,3 %) aus diesen Ländern bezogen. In die EU-Länder, die nicht der Eurozone angehören, wurden im Oktober 2017 Waren im Wert von 24,1 Milliarden Euro (+ 9,1 %) exportiert und Waren im Wert von 19,8 Milliarden Euro (+ 11,9 %) von dort importiert.
In die Länder außerhalb der Europäischen Union (Drittländer) wurden im Oktober 2017 Waren im Wert von 43,5 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 29,4 Milliarden Euro aus diesen Ländern importiert. Gegenüber Oktober 2016 nahmen die Exporte in die Drittländer um 4,1 % zu, die Importe von dort stiegen um 4,8 %.