Stuttgart (nex) – Ali E. (17) aus Geislingen und Alem S. (18) aus Esslingen wird ab heute in Stuttgart der Prozess gemacht. Sie sollen den ehemaligen VfB-Spieler und Ex-Weltmeister Kevin Großkreutz (29) krankenhausreif geprügelt haben.
Wie die „Bild“ berichtet, lautet im Falle Ali E.’s ein weiterer Anklagepunkt Skandieren verbotener Parolen.
Er habe bei einer Demo in der City u.a. auf kurdisch „Es lebe der Führer Apo!“ gerufen, so die „Bild“ unter Berufung auf Ermittlerkreise. Abdullah Öcalan, auch genannt „Apo“, ist der Gründer und Chef der in der EU, Türkei, den USA und weiteren Ländern als Terrororganisation eingestuften PKK.
Im Streit habe Alem S. Großkreutz mit der Faust niedergeschlagen. PKK-Symphatisant Ali E. soll dem Fußballer danach ins Gesicht getreten haben, berichtet die „Bild“ unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft weiter. Großkreutz wurde ohnmächtig und ins Krankenhaus eingeliefert.
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel gestand im Juli erstmals Fehler Deutschlands bei der Bekämpfung der Propaganda der PKK ein.
Er glaube, die Türkei habe damit recht, Deutschland zu warnen und zu fordern, nicht zuzulassen, dass die PKK Propagandaaktivitäten in Deutschland durchführe, erklärte er am vergangenen Freitag auf einer Pressekonferenz im Bundesaußenministerium.
Er denke auch, dass es inakzeptabel sei, Auftritte türkischer Politiker zu verbieten, während gleichzeitig Plakate mit Öcalan-Porträts zugelassen würden, so Gabriel weiter. Er spielte damit auf Versammlungen von PKK-Anhängern in Deutschland an, bei denen Flaggen der Terrorgruppe und des Gründers Abdullah Öcalan zur Schau getragen werden.
Deutschland hat 1993 die PKK als Terrororganisation eingestuft, aber die Behörden sträuben sich dagegen, strenge Maßnahmen gegen deren Propaganda, Finanzierung und Rekrutierungsaktivitäten einzuleiten. Auch in der EU und den USA wird sie als Terrororganisation gelistet. Die PKK sei nicht nur für die Türkei, sondern auch für Deutschland eine Bedrohung, warnte der Bundesaußenminister.
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