Erdogan und Putin erörtern am Telefon bilaterale Beziehungen
Ankara (nex) – Wie das Amt des türkischen Präsidenten Erdogan mitteilte, erörterten dieser und sein russischer Amtskollege Putin am gestrigen Mittwoch in einem Telefongespräch die Normalisierung der Beziehungen.
Der türkische und der russische Präsident führten am gestrigen Mittwoch ein Telefongespräch, bei dem sie die bilateralen Beziehungen und die Zusammenarbeit bei regionalen Angelegenheiten sowie humanitären Krisen erörterten, hieß es in einem ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Statement des Amtes des türkischen Präsidenten.
Während des Gesprächs hätten der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin hervorgehoben, wie wichtig die Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern sei.
„Der Präsident und Herr Putin wiesen darauf hin, wie wichtig es sei, angesichts der politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krisen in der Region zusammenzuarbeiten sowie die notwendigen Schritte zur Wiederbelebung der bilateralen Beziehungen zu unternehmen“, ist in dem Statement zu lesen.
Des Weiteren habe Putin den tödlichen Terroranschlag vom vergangenen Dienstag am Flughafen Atatürk-Istanbul, bei dem mehr als 40 Menschen getötet und Hunderte verletzt wurden, aufs Schärfste verurteilt und dem türkischen Volk sein Beileid ausgesprochen. Unter den Opfern des Anschlags gab es auch ausländische Staatsbürger. Die beiden Politiker drückten ihre Entschlossenheit aus, gemeinsam den Terror zu bekämpfen und vereinbarten, weiterhin in Kontakt zu bleiben.
Am Mittwochmorgen hatte eine Quelle aus dem Amt des türkischen Präsidenten, die auf Grund von Restriktionen bezüglich öffentlicher Äußerungen unter der Bedingung der Anonymität mit den Medien sprach, gegenüber den Medien erklärt, dass das Gespräch zwischen Erdogan und Putin sehr positiv verlaufen sei. Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und Russland wurden ab November nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets im türkischen Luftraum auf Eis gelegt.
Der Kreml verhängte Sanktionen gegen türkische Lebensmittel, schaffte das visafreie Reisen für türkische Staatsbürger ab und rief seine Bürger zu einem Tourismusboykott gegen die Türkei auf. Erdogan hatte am vergangenen Montag Putin einen Brief mit dem Aufruf geschickt, die „traditionell freundlichen Beziehungen“ wiederzubeleben.
Der Sprecher des türkischen Präsidenten Ibrahim Kalin sagte, dass ein wichtiger Schritt zur Normalisierung der Beziehungen getan worden sei und die beiden Länder „eine neue Seite zur Lösung der Probleme im Bereich der bilateralen Beziehungen und regionalen Fragen wie Syrien, der Ukraine und der Krim durch Dialog und Verhandlung“ geöffnet hätten.
Ein türkischer Regierungsvertreter, der auf Grund von Restriktionen bezüglich öffentlicher Äußerungen unter der Bedingung der Anonymität mit den Medien sprach, teilte mit, dass sich Erdogan und Putin noch vor dem G20-Gipfel, der im September in China stattfinden soll, treffen würden.
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