Berlin (nex) – Nur bedingt begeistert scheint ARD-Moderator Guido Cantz („Verstehen Sie Spaß?“) vom „Schmähgedicht“ seines ZDF-Kollegen Jan Böhmermann zu sein.
Cantz erklärte gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, dass er das Gedicht im Grunde gar nicht für eine Satire halte. „Hätte Böhmermann über mich so ein Gedicht geschrieben, dann hätte er auch Post von meinem Anwalt erhalten“, wird der 44-Jährige von der dpa zitiert.
„Es reicht nicht, Leute zu beleidigen. Das muss witzig sein, eloquent und intelligent.“ Böhmermanns Gedicht fällt nach Cantz‘ Meinung offenbar nicht in diese Kategorie.
Mit dem, was andere Kollegen witzig fänden, könne er zum Teil gar nichts anfangen, meinte Cantz. Diese würden sich über ihr Publikum stellen und dieses „teilweise nicht ernst nehmen“. Der Respekt vor dem Publikum sei jedoch extrem wichtig. Grenzüberschreitungen seien in seiner Sendung nicht beabsichtigt, so Cantz.
Eine Gedichtssequenz in der Sendung „Neo Magazin Royale“, in der eine Reihe übler Beleidigungen gegen den türkischen Präsidenten ausgestoßen wurde, hatte Ende März für Wirbel und diplomatische Verwicklungen gesorgt und auch Anzeigen nach sich gezogen.
Böhmermann selbst verteidigte das „Schmähgedicht“, indem er auf den Gesamtzusammenhang innerhalb der Sendung hinwies und darauf beharrt, auf diese Weise versucht zu haben, den Unterschied zwischen erlaubter und nicht erlaubter Satire aufzuzeigen.
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