Start Panorama Ausland Will der IS eine „schmutzige Bombe“ bauen? Belgien: Sicherheitsmitarbeiter eines Atomkraftwerks getötet

Will der IS eine „schmutzige Bombe“ bauen?
Belgien: Sicherheitsmitarbeiter eines Atomkraftwerks getötet

Die Ermordung eines Sicherheitsbeamten vor einem Atomkraftwerk in Belgien und der Diebstahl seines Dienstausweises haben weitere Terrorangst ausgelöst. Bereits im Vorjahr sollen Terroristen das Haus eines belgischen Atomforschers ausgespäht haben.

(Symbolfoto: pixa)
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Brüssel (nex) – Im Umfeld eines belgischen Atomkraftwerkes ist es offenbar am Donnerstagabend, zwei Tage nach den Anschlägen von Brüssel, zu einem Zwischenfall gekommen, der in Belgien Angst vor möglichem weiteren Terror nährt. Wie Medien berichten, soll im Bezirk Charleroi ein Mann getötet worden sein, der als Sicherheitsangestellter in belgischen Atomkraftwerken gearbeitet haben soll.

Im Anschluss an den Mord soll dem Opfer ein Dienstausweis gestohlen worden sein, mittels dessen es möglich wäre, Zugang zu den Atomanlagen zu erhalten. Der Sicherheitsbeamte soll vor dem AKW Tihange westlich von Aachen erschossen worden sein. Neben diesem gibt es in Belgien auch noch das AKW Doel an der Grenze zu den Niederlanden.

Sicherheitspolitische Beobachter befürchten nun, dass Extremisten versuchen könnten, sich entweder Zutritt zu belgischen Atomanlagen zu verschaffen, um dort Anschläge zu verüben, oder Forscher zu entführen, die beim Bau einer „schmutzigen Bombe“ helfen sollen. So wurde bereits im letzten Jahr das Haus eines Forschers von mutmaßlich an den Pariser Anschlägen vom November 2015 beteiligten Terroristen mittels einer Kamera ausgespäht. Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Auvelais, etwa 60 Kilometer südlich von Brüssel, wurden dem Portal „Telepolis“ zufolge unter anderem auch Fingerabdrücke des mutmaßlichen Terroristen Monir Ahmed Alaaj (aka Amine Choukri) gefunden, der kürzlich zusammen mit dem mutmaßlich flüchtigen Paris-Attentäter Salah Abdeslam in Brüssel verhaftet worden sei.

Bereits vor zwei Jahren wurde zudem bekannt, dass ein den Behörden bekannter Dschihadist drei Jahre im Hochsicherheitsbereich des Atomkraftwerks Doel gearbeitet hatte. Dieser hatte sich 2012 nach Syrien abgesetzt, um dort für terroristische Verbände zu kämpfen. Im März 2014 soll er im Kampf gefallen sein.