Istanbul (nex) – Am heutigen Sonntag endet die seit Donnerstag laufende größte Unterhaltungs- und Spieleausstellung der Türkei, die „Gaming Istanbul“, die Tausende von Entwicklern, Gamern und Investoren zusammengebracht hat.
Im Kongresszentrum von Istanbul versammelten sich auch in diesem Jahr wieder mehr als 300 Software-Firmen, Spieleentwickler und führende Unternehmen aus der digitalen Welt. Bartosz Skwarczek, Mitgründer und CEO von G2A.com, dem weltweit am schnellsten wachsenden Marktplatz für Videospiele, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu, dass die Türkei mit mehr als 77 Millionen Menschen, von denen 40 Prozent zu Hause über einen Internetanschluss verfügen, der größte digitale Spielemarkt in Europa sei.
Skwarczek wittert sogar ein noch wesentlich höheres Potenzial: „Es gibt derzeit 22,5 Millionen Gamer in der Türkei. Ich denke, das könnten noch viel mehr sein.“ Nicht weniger als 25 Prozent der Gamer in der Türkei sei unter 25 Jahren alt, und es kämen jedes Jahr neue Spielebegeisterte hinzu. „In der Türkei liegt das durchschnittliche Kaufvolumen pro Spiele-Kunde bei 30 US-Dollar, in Polen bei 60, in Taiwan bei 120 Dollar und in den USA oder Japan sogar höher“, erklärt Skwarczek.
Gaming Istanbul, so der G2A.com-Chef, sei „wie ein Antriebsmotor für mehr Spieler, mehr Geschäftspartner und jeden in der [digitalen] Industrie.“ Das Gesamtumsatzvolumen der digitalen Spieleindustrie lag einem jüngst veröffentlichten Bericht der Vereinigung der digitalen Spieleentwickler weltweit bei 88 Milliarden US-Dollar im Jahre 2015, mehr als Musik- und Filmsektor zusammen. „Gaming ist das neue Hollywood“, meint Skwarczek.
Der digitale Spielemarkt der Türkei hatte 2015 ein geschätztes Umsatzvolumen von 418 Millionen US-Dollar und wächst jüngst um jährlich 7,18 Prozent, leicht unter dem weltweiten Durchschnitt von 8,1 Prozent. Gaming Istanbul ist die erste Veranstaltung in der Türkei, der es gelungen ist, mehr als 300 nationale und internationale Spielestudios, Softwareentwickler und sogar akademische Institutionen zusammenzubringen, und der Event 2015 soll „nicht der letzte sein“, so Skwarczek. Besucher konnten im Rahmen der Messe ihre Lieblings-Spieleentwickler treffen, Kostüme von Spielfiguren ausprobieren oder einfach nonstop Spiele spielen.