Start Politik Deutschland Aufrüstung Thomas: „Ein Kampfpanzer hat nichts mit Demokratie zu tun“

Aufrüstung
Thomas: „Ein Kampfpanzer hat nichts mit Demokratie zu tun“

Thomas: "Es füllt halt die Taschen der ewig bedürftigen Rüstungshersteller – und macht Träume ballerspielgestählter Jungmänner spritzig, wenn er ein schweres Kanonengerät so über die Prärie und durch Wälder knallen sieht."

Teilen

Ein Gastkommentar von Michael Thomas

So mancher postpubertäre Junge kompensiert eine vermeintliche oder tatsächliche Geringfügigkeit seines Gemächts bekanntlich mit Messern, schnellen Autos, einem Rauschebart, unverschämtem Auftreten oder herausgeschraubten Geräuschdämpfern des Auspuffs seines Motorrades.

Ich selbst hatte damals einen steinalten VW-Käfer, auf dem ein Aufkleber mit dem launigen Spruch des Inhalts stand: „Big Lovers Don’t Need Big Cars!“ – und keine Penisvergrößerung nötig.

Früher einmal galten Lanze, Axt und Schwert als gefühlte Penisverlängerung.

Aber heute ists der zünftige „Leopard“, dessen Name in Anlehnung an den gefürchteten Nazi-Panzer „Tiger“ eine Beule in der Hose unserer heutigen Politik machen soll, obschon er tatsächlich nicht mehr ist, als eine gehörige Portion Watte, die sich Deutschland heimlich in die Unterhose stopft. Denn jeder, der bis heute noch halbwegs klar bei Verstand geblieben ist, weiß selbstverständlich, wie erbärmlich eine derartige Penisprothese ist, wenn man sie kurz vor dem Akt ablegt.

Aber knalliges Schießgerümpel hat Konjunktur!

Es füllt halt die Taschen der ewig bedürftigen Rüstungshersteller – und macht Träume ballerspielgestählter Jungmänner spritzig, wenn er ein schweres Kanonengerät so über die Prärie und durch Wälder knallen sieht.

Natürlich hat ein Kampfpanzer nicht das geringste mit Demokratie oder humanitären Werten zu tun, für die Deutschland ja angeblich steht, aber wen interessiert das schon angesichts einer derartigen Penismaximierung, die stolz der Bundeswehr aus dem offenen Hosenstall ragt, während ihre Soldaten zu allem Überfluss auch noch öffentlich vereidigt werden, wie „Nachdenkseiten“ mit einem Text stirnrunzelnd berichtet. (Link)

Diesem Land geht es nach dem recht kurzen Zwischenspiel nach dem Zweiten Weltkrieg, wieder nicht mehr um Werte, sondern um Penetration.

Die Politik soll Märkte erschließen und entdecken, die von ihren erigierten Werkzeugen zur Rohstofflieferung und Einkauf unserer Produkte verpflichtet werden sollen – das wusste schon der hastig vor die Tür gesetzte Bundespräsident Johannes Köhler, der ganz offen und öffentlich darüber sprach. Und den man dafür davonjagte, weil die Bundesregierung ein Feigenblättchen über den Panzer legen möchte, der ihr aus der offenen Hose ragt.

Die Zeit ist da! Wir können den Keuschheitsgürtel wieder ablegen und frei erst erigieren – und dann ejakulieren, weil unsere Panzer heute keine langweilige Manövermunition mehr laden, sondern den krassen Scheiß.

„Wir müssen wieder kriegstüchtig werden!“, forderte unser „Verteidigungs“-Minister Pistorius und womöglich blickt er auf die erfolgreiche Verwendung der deutschen „Matador“-Panzerfaust in Gaza, als blättere er in einem Erotikmagazin.

Uns fällt auf die Problematik der Welt von heute keine Antwort mehr ein, die nicht in Form einer Kugel penetrieren oder explodieren kann.

Wenn ich es recht bedenke, bevorzuge ich doch den zweiten Aufkleber, den ich mir damals hämisch grinsend als Kriegsdienstverweigerer neben den ersten auf die Heckklappe meines Käfers klebte. Darauf war ein imposanter Dinosaurier zu sehen.

Drunter stand:

„Ausgestorben. Zuviel Panzer, zuwenig Hirn.“

 


Gastbeiträge geben die Meinung der Autoren wieder und stellen nicht zwingenderweise den Standpunkt von NEX24 dar.


Zum Autor 

Michael Thomas ist Privatier, Fotograf, leidenschaftlich an Ägyptologie und Literatur interessiert, mit der er vor vielen Jahren als Autor regional einige Beachtung fand. Er verfolgt interessiert das Weltgeschehen durch Beobachtung internationaler Presse. Seinen Fokus legt er insbesondere auf die Palästinafrage und auf die islamische Welt.

AUCH INTERESSANT

– Francesca Albanese –
Thomas: „Der globale Süden erkennt sich in Palästina wieder“

Thomas: „Eigentlich müsste Albanese, die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte, Jeanne d’Arc die Zweite genannt werden.“

Thomas: „Der globale Süden erkennt sich in Palästina wieder“