Die Krypto Börse Gemini hat kürzlich die Ergebnisse einer selbst durchgeführten Umfrage zur weltweiten Etablierung und Akzeptanz von Kryptowährungen veröffentlicht.
Der ‚Global State of Crypto Report‘ zeigt, dass sich die Annahme von digitalen Geldern in den vergangenen Monaten deutlich beschleunigt hat. Dabei sind europäische Anleger im globalen Vergleich noch recht zögerlich, wenn es um Kryptowährungen geht. Zudem haben die Währungen noch das ein oder andere Hindernis zu überwinden.
Gemini zählt als etablierte Handels- und Austauschplattform für Kryptowährungen zu den besten Krypto Börsen im Finanzmarkt. Um die aktuelle Situation im Hinblick auf die weltweite Akzeptanz und Etablierung von Bitcoin und anderen Kryptos bewerten zu können, hat Gemini eine groß angelegte Umfrage durchgeführt, die interessante Einblicke in die Adoption von Kryptowährungen auf dem internationalen Finanzmarkt gewährt.
Umfrage vermittelt interessantes Bild
Die Umfrage der Krypto Börse Gemini wurde von der Data Driven Consulting Group in 20 Ländern durchgeführt. Dabei wurden zwischen November 2021 und Februar 2022 knapp 23.000 Personen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren, die über ein Haushaltseinkommen von mindestens 14.000 US-Dollar verfügen, befragt.
Der Fokus der Umfrage lag auf dem Bekanntheitsgrad der digitalen Währungen im Allgemeinen, die Beweggründe für den Kauf von und den Handel mit ihnen, die Haltung gegenüber Kryptowährungen und mögliche Hemmnisse für den Besitz der Coins. Ziel der Untersuchung war herauszufinden, wie weit sich Kryptos in unterschiedlichen Ländern bisher etabliert haben und welche Hürden noch für einen breiten Einstieg zu nehmen sind. Die Studie ist online zugänglich und soll die erste von mehreren sein, die Gemini 2022 veröffentlichen möchte.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie im Überblick:
- Kryptowährungen erlebten 2021 einen großen Durchbruch: 41 % der Befragten kauften 2021 zum ersten Mal eine Kryptowährung.
- Weitere 41 Prozent der Befragten besaßen zum Zeitpunkt der Befragung keine Kryptowährungen, sind aber interessiert an einem Kauf oder wollen mehr über Kryptowährungen erfahren.
- Von den an Kryptowährungen Interessierten sind 47 % Frauen: Das Gefälle zwischen Männern und Frauen in Bezug auf Kryptowährungen könnte sich verringern. In einigen Ländern wie Israel und Indonesien sind Frauen beim Besitz von Kryptowährungen bereits jetzt führend.
- Hauptgrund für die vermehrte Krypto-Adoption ist die Inflation.
- Die Regulierung von Kryptowährungen und Rechtsunsicherheiten werden weltweit als Problem gesehen. Auch steuerliche Komplexität ist ein Grund für das Zögern beim Kauf von Kryptowährungen.
- Viele Befragte wünschen sich mehr und bessere Informationen über Kryptowährungen. Empfehlungen von Freunden spielen im Vergleich dazu eine untergeordnete Rolle.
Adoption von Kryptowährungen erlebt raschen Aufschwung
Im vergangenen Jahr erlebten die digitalen Gelder einen nie dagewesenen Aufschwung. So ist es nicht verwunderlich, dass die Risikokapitalinvestitionen in Krypto- und Blockchain-Startups 30 Milliarden US-Dollar überstiegen. Dabei wurden allein im letzten Quartal des Jahres 2021 über 10 Milliarden US-Dollar in diesem Bereich investiert.
Die Marktkapitalisierung von Kryptowährungen erreichte beinahe 3 Milliarden US-Dollar und Bitcoin konnte ein Allzeithoch von gut 65.000 US-Dollar verzeichnen. Zudem lässt sich anhand der Gemini-Studie feststellen, dass die Neugierde auf virtuelle Währungen in allen Regionen der Welt groß ist. Irland ist mit 58 Prozent der Befragten führend, wenn es um das Interesse an Kryptowährungen geht.
Aber auch in Deutschland zeigten sich 53 % der Befragten interessiert. Es ist daher zu erwarten, dass hier der Kauf von und der Handel mit den virtuellen Währungen in den kommenden Monaten weiter steigen wird und der Aufschwung weiter fortschreitet. Dabei ist aktuell in den Industrieländern der Besitz von Kryptos besonders hoch unter den einkommensstarken Befragten. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend fortsetzt. Doch bei so vielen Interessierten sind künftig wohl auch mehr Kleinanleger zu erwarten.
Ein weiteres auffälliges Ergebnis der Befragung ist, dass vor allem in Entwicklungsländern Frauen führend sind bei der Akzeptanz von Bitcoin und Co. So sind in Indonesien und Nigeria beispielsweise über die Hälfte der Krypto-Investoren weiblich. In Europa sind Kryptowährungen vor allem in Frankreich bei Frauen beliebt. Grundsätzlich zeichnet sich die Tendenz ab, dass sich das „Krypto-Gender-Gap“ in näherer Zukunft schließen könnte.
Westliche Länder haben Nachholbedarf
Besonders hoch war die Adoption von Kryptos in Brasilien, Hongkong und Indien. Hier lag die Zahl der Befragten, die 2021 erstmals in eine Kryptowährung investierten, bei über 50 %. Das Interesse an zukünftigen Käufen von digitalen Währungen stieg auffällig in Lateinamerika und der Asien-Pazifik-Region. Die meisten Kleinanleger gibt es in Indonesien und Brasilien.
In Brasilien wünschen sich viele Menschen zudem, dass Bitcoin ein gesetzliches Zahlungsmittel wird. El Salvador ist diesen Schritt bereits gegangen. Es ist der erste Staat weltweit, der Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht hat. Allerdings sieht die Bevölkerung dies eher kritisch und viele lehnen das Bitcoin-Gesetz ab. Doch herrschen zum Teil noch recht ungenaue Vorstellungen von der Kryptowährung vor.
In Europa und allgemein in vielen Industrienationen sind die Menschen den Digitalwährungen gegenüber eher zögerlich. In Europa besitzen lediglich 16 Prozent der Befragten Kryptos. In den USA sind es 20 Prozent und in Australien 17 %. Grund für das geringe Interesse an digitalen Währungen dürfte eine relativ gute und stabile Wirtschaftslage in den genannten Ländern sein.
Kryptowährungen als Wertspeicher und Schutz gegen Inflation
In den Ländern, in denen die Adoption von Bitcoin und Co. schon weit fortgeschritten ist, werden die Digitalwährungen insbesondere als Wertspeicher und Schutz vor Inflation betrachtet.
Dies ist einer der Hauptgründe dafür, warum Menschen in diesen Ländern ein so starkes Interesse an Kryptowährungen haben und auch trotz starker Kursschwankungen und eventueller politischer Hürden gerne in die digitalen Währungen investieren. Die Inflationsraten sind in den vergangenen Monaten besonders stark gestiegen und befinden sich in zahlreichen Ländern auf historisch hohem Niveau.
Die Inflation trifft zudem auf einen niedrigen Leitzins. So mangelt es Sparern und Anlegern an guten Angeboten. Eine Chance für die digitalen Währungen, die zudem auch vermehrt über Banken und Finanzdienstleister zugänglich sind.
Die hier zur Verfügung gestellten Informationen sind keine Anlage- oder Finanzberatung. NEX24 gibt keine Kauf- und Verkaufsempfehlungen für Kryptowährungen. Bitte betreiben Sie eigene Nachforschungen und suche professionellen finanziellen Rat bevor Sie eine Investmententscheidung treffen.
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