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Politiker-Ranking: Merkel auf Platz 1

Die Wahlabsichten der Bundesbürger haben sich in dieser Woche nur minimal verändert. Im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer verlieren Union und Grüne gegenüber der Vorwoche je einen Prozentpunkt, AfD und die sonstigen kleineren Parteien können je einen Prozentpunkt gewinnen.

(Archivfoto: dts)
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CDU/CSU 36, Grüne 20, SPD 15, Linke 8, FDP 6 und AfD 8 Prozent

Die Wahlabsichten der Bundesbürger haben sich in dieser Woche nur minimal verändert. Im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer verlieren Union und Grüne gegenüber der Vorwoche je einen Prozentpunkt, AfD und die sonstigen kleineren Parteien können je einen Prozentpunkt gewinnen. Damit bleibt die CDU/CSU mit einem Vorsprung von 16 Prozentpunkten vor den Grünen und 21 Prozentpunkten vor der SPD weiterhin stärkste politische Kraft in Deutschland.

Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 36 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), Grüne 20 Prozent (8,9%), SPD 15 Prozent (20,5%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 8 Prozent (12,6%) und FDP 6 Prozent (10,7%). 7 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 21 Prozent etwas unter der Zahl der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).

Die SPD bleibt abgeschlagen drittstärkste Partei, fünf Prozentpunkte unter ihrem letzten Bundestagswahlergebnis – obwohl ihr Kanzlerkandidat Olaf Scholz als Person und Finanzminister durchaus geschätzt wird. Als Kanzler allerdings wollen ihn nur wenige: Wenn die Bundesbürger ihren Bundeskanzler direkt wählen könnten, würden sich nur 14 Prozent für Scholz entscheiden, ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Grünen-Chef Robert Habeck verliert zwei Prozentpunkte und würde derzeit von 19 Prozent gewählt. Für Markus Söder würden sich 35 Prozent entscheiden, ein Zuwachs um einen Prozentpunkt. Damit hätte Söder mehr Unterstützung als Habeck und Scholz zusammen. 32 Prozent würden sich für keinen der drei entscheiden.

Vertrauen zu den meisten Politikern in der Corona-Krise ungebrochen

Die Deutschen haben das Vertrauen zu Bundeskanzlerin Angela Merkel auch nach über zehnmonatigem Krisenmanagement zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht verloren: Die meisten Bundesbürger sehen im aktuellen Politiker-Ranking bei ihr das Land „in guten Händen“. Sie erreicht 71 von 100 Punkten, genauso viele wie im August dieses Jahres. Merkel bleibt damit mit großem Abstand auf Platz 1. Zweiter im Ranking ist Markus Söder mit 56 Punkten (minus 3 gegenüber August). 51 Punkte erreicht Gesundheitsminister Jens Spahn (plus 1), 48 Olaf Scholz (minus 3).

Im Politiker-Ranking wird regelmäßig von forsa ermittelt, bei welchen Politikern die Bürger das Land „in guten Händen“ sehen. Ihre Einschätzung können die Befragten mit Werten von 0 („ist überhaupt nicht in guten Händen“) bis 100 („ist voll und ganz in guten Händen“) abgeben. Das aktuelle Ranking zeigt, dass das Vertrauen zu den meisten Politikern im Vergleich zu der letzten Erhebung im August unverändert ist. In der ersten Phase der Corona-Krise war das Vertrauen zu den handelnden Politikern – vor allem zu Söder, Spahn und Merkel – gegenüber dem Januar 2020 stark gestiegen. Im aktuellen Ranking sind die Veränderungen vergleichsweise gering.

Söder, Scholz und Grünen-Chef Robert Habeck haben jeweils drei Punkte eingebüßt, Friedrich Merz verlor 2 Punkte. Armin Laschet hatte im Sommer einen Vertrauenseinbruch um 6 Punkte erlitten – aktuell konnte er wieder um 2 Punkte zulegen. Der größte Gewinner im Ranking ist Norbert Röttgen, dessen Vertrauenswert um 6 Punkte angestiegen ist.

Annalena Baerbock, Co-Chefin der Grünen, liegt erstmals gleichauf mit Robert Habeck (beide 45 Punkte). Von den drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz liegen Laschet (42 Punkte) und Röttgen (41 Punkte) deutlich vor Friedrich Merz (33 Punkte). Wenig Vertrauen schenken die Bürger den politischen Akteuren der AfD: Jörg Meuthen (8 Punkte) und Alexander Gauland (7 Punkte) rangieren auf den letzten Plätzen des Rankings.

Politiker-Ranking im Dezember 2020*

Angela Merkel 71 (0)

Markus Söder 56 (-3)

Jens Spahn 51 (+1)

Olaf Scholz 48 (-3)

Robert Habeck 45 (-3)

Annalena Baerbock 45 (+1)

Armin Laschet 42 (+2)

Norbert Röttgen 41 (+6)

Friedrich Merz 33 (-2)

Kevin Kühnert 31 (0)

Dietmar Bartsch 31 (-)

Norbert Walter-Borjans 30 (0)

Christian Lindner 29 (+1)

Saskia Esken 26 (0)

Jörg Meuthen 8 (-1)

Alexander Gauland 7 (-)

*In Klammern Veränderung gegenüber August 2020 – Bewertung anhand einer Skala von 0 bis 100; dargestellt ist jeweils der Mittelwert

Höchstwert für Merkel bei eigenen Anhängern, niedrigster Wert für Esken

Bei den eigenen Anhängern genießen Angela Merkel und Markus Söder wie schon im Sommer mit 89 bzw. 86 Punkten das höchste, SPD-Chefin Saskia Esken mit 38 Punkten das niedrigste Vertrauen. Norbert Röttgen konnte auch bei den CDU-Anhängern 6 Punkte hinzugewinnen, Jens Spahn gewann 3 Punkte. Die größten Verluste bei ihren Anhängern haben mit jeweils 4 Punkten Grünen-Chef Habeck und der FDP-Vorsitzende Christian Lindner.

Politiker-Ranking im Dezember 2020 – Bewertung durch die eigenen Anhänger*

Angela Merkel 89 (+1)

Markus Söder 86 (-3)

Jens Spahn 65 (+3)

Olaf Scholz 74 (-1)

Robert Habeck 71 (-4)

Annalena Baerbock 70 (+2)

Armin Laschet 53 (+2)

Norbert Röttgen 50 (+6)

Friedrich Merz 51 (+1)

Kevin Kühnert 44 (-1)

Dietmar Bartsch 62 (-)

Norbert Walter-Borjans 43 (0)

Christian Lindner 65 (-4)

Saskia Esken 38 (+1)

Jörg Meuthen 52 (-1)

Alexander Gauland 50 (-)

*In Klammern Veränderung gegenüber August 2020 – Bewertung anhand einer Skala von 0 bis 100; dargestellt ist jeweils der Mittelwert

Im Osten haben Bartsch, Meuthen und Gauland bessere Werte als im Westen

In den ostdeutschen Bundesländern genießen die meisten Politiker weniger Vertrauen als im Westen – mit drei Ausnahmen: Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Partei „Die Linke“ im Bundestag, erhält im Osten 6 Punkte mehr als im Westen. AfD-Chef Meuthen hat im Osten gleichfalls 6 Vertrauens-Punkte mehr als in Westdeutschland, AfD-Fraktionschef Gauland liegt im Osten 7 Punkte über seinem Vertrauenswert im Westen.

Die unterschiedliche Bewertung der politischen Akteure in Ostdeutschland ist auf den höheren Anteil der AfD-Sympathisanten in den neuen Bundesländern zurückzuführen. Angela Merkel erhält von den AfD-Anhängern 17 Punkte, von den Anhängern der übrigen Parteien 76 Punkte. Besonders niedrig ist das Vertrauen der AfD-Anhänger zu Politikern der Grünen, der Linke und der SPD. Am schlechtesten schneidet Annalena Baerbock bei den AfD-Anhängern ab, mit 4 Punkten – von den Anhängern der übrigen Parteien erhält sie 49 Punkte. Friedrich Merz genießt bei den AfD-Anhängern nach Meuthen und Gauland die größten Sympathien.

Die Daten zu Partei- und Kanzlerpräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 30. November bis 4. Dezember 2020 erhoben. Datenbasis: 2.507 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-2,5 Prozentpunkte. Die Daten zum Politiker-Ranking wurden vom 1. bis 3. Dezember 2020 erhoben. Datenbasis: 1.501 Wahlberechtigte.