Frankfurt – Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, verlegt die US-Investmentbank Goldman Sachs große Teile ihres Europageschäfts von London nach Frankfurt. Dabei gehe es um Vermögenswerte von bis zu 60 Milliarden US-Dollar (rund 51 Milliarden Euro).
Die in Frankfurt ansässige Konzerntochter Goldman Sachs Europe verfügte ihrem Geschäftsbericht zufolge Ende 2019 lediglich über Vermögenswerte von rund drei Milliarden Euro (3,6 Milliarden Dollar), berichtet die Tagesschau.
Großbritannien scheidet zum Jahresende aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion aus. Damit verlieren Londoner Banken den sogenannten Finanzpass, auf dessen Grundlage sie Finanzdienstleistungen in der EU anbieten können, berichtet Tagesschau weiter.
Laut der Wirtschaftszeitung Handelsblatt bringt auch die US-Bank JPMorgan Chase & Co. 230 Milliarden Dollar nach Frankfurt. Zusammen mit Goldman machen die beiden US-Banken fast zwei Drittel der grob 400 Milliarden Euro aus, die nach Angaben der Bundesbank ausländische Finanzinstitute bis zum Ende des Jahres nach Deutschland übertragen werden, so das Handelsblatt weiter.
Die bestehenden Bilanzen nichtdeutscher Kreditgeber im Land werden sich demnach fast verdreifachen. Seit Großbritannien für den Austritt aus dem Staatenverbund gestimmt hat, haben dort tätige Finanzdienstleister bereits rund 7.500 Mitarbeiter in die EU versetzt