Tripolis – Die Zusammenarbeit mit dem NATO-Mitglied Türkei sei ein natürliches Recht, das sich aus der Souveränität Libyens ergebe, sagte der Untersekretär des libyschen Verteidigungsministeriums am Dienstag.
Die Zusammenarbeit zwischen der libyschen Regierung und der Türkei werde in transparenter und klarer Weise umgesetzt.
„Die Zusammenarbeit zwischen Tripolis und Ankara steht im Einklang mit dem Völkerrecht“, so Salahuddin Al-Namroush in einem Beitrag auf Facebook.
„Der Kriegsverbrecher Haftar zögert nicht, seine Angriffe fortzusetzen, um die Macht zu übernehmen. Doch trotz der Verbrechen und Massaker, die von Haftar begangen wurden, hat er versagt“, sagte Al-Namroush.
Am Montag gaben die libyschen Streitkräfte bekannt, dass sie die Kontrolle über den strategisch wichtigen Luftwaffenstützpunkt Al-Watiya wiedererlangt haben. Der Stützpunkt war etwa sechs Jahre lang unter der Kontrolle Haftars und wurde für mehrere Angriffe gegen die Regierung genutzt, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu.
Die Truppen unter dem Befehl Haftars wurden gleichzeitig auch aus Vororten Tripolis‘ abgezogen. Trotz Unterstützung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Russland und Ägypten seien die Verbände auf dem Rückzug. Berichten zufolge gebe es große Nachschubprobleme. Die Truppen der Einheitsregierung aus Tripolis, die mittlerweile hauptsächlich von der Türkei unterstützt werden, sind auf dem Vormarsch. Seit Monaten werden Waffen und Munition in das Land gebracht.
Das Kriegsgeschehen in Libyen hat sich mit dem militärischen Einsatz der Türkei, der im Dezember vergangenen Jahres begann, verändert. Der von der UN anerkannte libysche Regierungschef Fayiz as-Sarradsch kann sich nach einem Abkommen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan auf Korkut-Flugabwehrysteme und vor allem Bayraktar-TB2-Drohnen aus türkischer Produktion verlassen. Laut der israelischen Fachzeitschrift Israel Defense sei die Bayraktar TB2 eine der besten Drohnen weltweit ihrer Klasse.
Hierzu die Augsburger Allgemeine:
In der syrischen Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei begann in diesem Frühjahr eine neue Ära in der Militärpolitik des Nahen Ostens: Zum ersten Mal setzte die Türkei dort moderne Kampfdrohnen gegen die Armee eines anderen Staates ein. Die unbemannten Fluggeräte zerstörten bei Gefechten gegen syrische Regierungstruppen in Idlib viele Panzer und Artilleriestellungen. Zum Dank soll ein syrischer Regierungsgegner sein neugeborenes Kind „Bayraktar“ genannt haben – nach der türkischen Drohne „Bayraktar TB2“.
Nach dem Sturz des verstorbenen Herrschers Muammar Gaddafi im Jahr 2011 wurde die libysche Regierung 2015 im Rahmen eines politischen Abkommens unter der Führung der UNO gegründet.
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